Die Affäre um das Flüchtlings-Containerdorf in Steinfort zieht weitere Kreise. Nach einem Schlagabtausch zwischen dem Steinforter Bürgermeister Jean-Marie Wirth und der Regierung meldet sich nun auch die LSAP-Fraktion aus der Gemeinde zu Wort.
„Es war zwischen den drei Parteien im Gemeinderat (LSAP, CSV, DP) ausgemacht worden, dass keine Polemik um das Thema entstehen soll“, so die LSAP in einer Mitteilung. Der Bürgermeister habe sich nicht an die Abmachung gehalten und „hinter unserem Rücken“, so die LSAP, mit der Bürgerinitiative gesprochen.
Schlagabtausch zwischen Bausch und Wirth
Das Thema kochte hoch, als am vergangenen Freitag bekannt wurde, dass die Regierung den Bau eines Flüchtlings-Containerdorfs in Steinfort im Regierungsrat annullieren ließ. Der Steinforter Bürgermeister hatte der Regierung vorgeworfen, nicht auf einen Vorschlag der Gemeinde eingegangen zu sein, 100 Flüchtlinge aufzunehmen.
Infrastrukturminister François Bausch, dessen Ministerium sich mit dem Dossier befasst, erklärte daraufhin, dass dies eine Lüge sei. Die Regierung habe sogar schon Gutachter nach Steinfort geschickt, um eben diese Idee in Betracht zu ziehen.
Der Bürgermeister erwiderte auf Facebook wiederum, dass dies nicht stimme. Er habe nie eine definitive Antwort der Regierung auf den Vorschlag erhalten.
Schleppendes Projekt
Wer recht hat, wissen nur die Beteiligten. Die Umsetzung des Projektes verzögerte sich jedenfalls mehrmals aus den verschiedensten Gründen. Eine Bürgerinitiative hatte sich gegen die Umsetzung des ursprünglichen Vorhabens gestemmt und vorgebracht, dass sich das ausgewählte Areal nicht für den Bau eignen würde. Das Verwaltungsgericht gab ihr in zwei Instanzen recht. Eines der vorgebrachten und schwerwiegendsten Argumente war der Befund von giftigen Altlasten.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können