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Enzos Tod gibt Rätsel auf

Enzos Tod gibt Rätsel auf

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Der Tod eines Jungen sorgt in Luxemburg für Rätselraten. Bislang konnte nicht festgestellt werden, warum der kleine Enzo starb. Das Gesundheitsministerium hat sich des Falls angenommen.

Enzos Geschichte begann am vergangenen Mittwoch, 8. Februar, wie der Großvater des Jungen gegenüber der Tageszeitung Le Quotidien berichtete. Der vierjährige Junge bekommt in der Schule große Bauchschmerzen. Die Schule kontaktiert daraufhin die Mutter, die beschließt, das Kind in die Notaufnahme des CHEM in Esch zu bringen.

Der Arzt, der Enzo dort untersucht, so Le Quotidien, stellt bei dem Jungen eine Gastroenteritis (Magen-Darm-Entzündung) fest. Wie der Großvater weiter berichtet, hatte Enzo bereits kurz vorher eine solche, und die Symptome gleichen denen, die der Junge auch vorher hatte. Der Arzt verschreibt dem Kind daraufhin Medikamente und die Familie kann es mit nach Hause nehmen.

Damit beginnt die Leidensgeschichte des Jungen allerdings erst. Auch am Donnerstag verschwinden die schlimmen Bauchschmerzen nicht. Am Freitagmorgen dann entschließt sich Enzos Familie, den Jungen erneut in die Notaufnahme des CHEM zu bringen. Der gleiche Arzt wie beim ersten Mal empfängt Enzo. Er hält an seiner Diagnose fest. Gegenüber Le Quotidien sagt der Großvater, der Arzt habe den Jungen kaum untersucht. Lediglich seine Hand habe er berührt.

Am Abend verschlimmert sich der Zustand des Jungen zusehends. Der Großvater, der auf das Kind aufpasst, versucht, ihm etwas zu trinken zu geben. Enzo übergibt sich allerdings jedes Mal sofort, behält nichts bei sich. Als die Eltern nach Mitternacht nach Hause kommen, bringen sie das Kind wieder in die Notaufnahme – diesmal in die «Kannerklinik» nach Luxemburg.

Ein zweites Krankenhaus kann auch nicht helfen

Dort nimmt sich sofort ein Team des Jungen an. Ihm wird Blut abgenommen und er erhält eine Infusion. Zu diesem Zeitpunkt hat das Kind bereits drei Tage nichts gegessen. Aber auch hier hätten die Ärzte nichts Ungewöhnliches feststellen können, schreibt Le Quotidien. Auch eine Röntgenuntersuchung bringt keine Aufklärung über den Zustand des Jungen. Die Ärzte hätten lediglich festgestellt, dass der Verdauungstrakt des Jungen «en panne» sei, berichtet der Großvater. Für eine Operation fehlt den Ärzten eine Ursache. Ein Spezialist soll am Morgen kommen, um eine Sonografie vorzunehmen.

In der Nacht bekommt Enzo Herzrasen. Sein Herzrythmus steigt auf bis zu 200 Schläge in der Minute. Am Samstagmorgen ist das Kind tot.

Bislang scheint es keine Erklärung für den sich rapide verschlechternden Zustand des Jungen zu geben. Le Quotidien zufolge wurde gestern mit einer Autopsie begonnen. Die Familie wurde durch einen hohen Beamten darüber informiert, dass sich das Gesundheitsministerium der Sache angenommen hat.

Der Großvater sagte gegenüber Le Quotidien, dass er, solange die Autopsie nicht abgeschlossen sei, niemandem einen medizinischen Fehler vorwerfen oder eine Polemik auslösen wolle. Er wolle aber, dass «die Öffentlichkeit weiß, dass Kinder an einer Gastroenteritis sterben können». Falls sich herausstelle, dass die Ärzte einen Fehler gemacht hätten, werde die Familie allerdings die Justiz einschalten.