Dass Donald Trumps Machtapparat mit heißer Nadel gestrickt wurde, wird nun besonders im Hinblick auf die Beziehungen zu Russland augenscheinlich.
Einiges der wenigen Dinge, die man Trump, seinem Diplomatiechef Tillerson und seinem bisherigen Nationalen Sicherheitsberater Flynn nicht zum Vorwurf machen kann, ist der Umstand, dass sie die Diabolisierung Russlands abzulehnen scheinen und danach streben, das Verhältnis zu Moskau auf gegenseitigen Respekt und Dialog zu gründen.
Doch gibt es in der US-Politik – unter Demokraten wie Republikanern – seit jeher starke Kräfte, die ein stark manichäistisches Weltbild pflegen: Die Kinder des Lichtes – selbstredend God’s own Country selbst – brauchen darin notwendigerweise Kinder der Finsternis als Widerpart.
Und seit die bösen Bolschewiki im Oktober/November 1917 die Macht ergriffen und kurz darauf u.a. US-Truppen auf russischem Boden intervenierten, um dies wieder rückgängig zu machen, fällt dem Russen im weltpolitischen Drehbuch dieser Manichäer die Rolle des Finsterlings, des Samt-Wurzelwerk-zu-Beseitigenden zu.
Und diese Kräfte scheinen bitter entschlossen, sich ihren Lieblingsfeind nicht von irgendwelchen Appeasern, und seien diese in ihrer übrigen Politik noch so reaktionär, kaputt machen zu lassen.
In erster Linie aber fiel Flynn, der schon als General zwar als guter Organisator, aber als dürftiger Stratege galt, dem internen Chaos der Trump-Administration zum Opfer.
Hier scheint manchmal nicht nur die rechte Hand nicht zu wissen, was die linke tut. Hier ist die rechte offensichtlich sogar über ihr eigenes Handeln im Unklaren.
Wie Sicherheitspolitik im Reiche Trumps funktioniert, konnte die staunende Welt jüngst auf Facebook verfolgen, wo man Trump mit dem japanischen Ministerpräsidenten Abe die Reaktion beider Nationen auf den jüngsten Raketentest des nordkoreanischen Autokraten in aller Öffentlichkeit vor den Gästen eines Trump-eigenen Resorts diskutieren sah.
Normalerweise sind derartige Gespräche streng geheim, doch unter Trump scheint eine zünftige Show allemal wichtiger als die nationale Sicherheit zu sein.
Was einem zumindest ebenso zu denken gibt, ist der Brief, den ein Psychiatrieprofessor i.R. der Harvard-Universität zusammen mit 35 anderen Psychiatern, Psychologen und Sozialarbeitern am Montag an die Redaktion der New York Times richtete. Dr. Dodes et al. kommen darin zur Schlussfolgerung: „Wir sind der Überzeugung, dass die schwere emotionale Instabilität, welche Mr. Trumps Redeweise und Handlungen offenlegen, es ihm unmöglich macht, gefahrlos als Präsident zu dienen.“
In anderen Worten: Fürchtet Euch!
Denn im Gegensatz zu dem Meschuggenen aus Pjöngjang hat jener aus Washington ein Doomsday Device zur Verfügung, mit welchem er tatsächlich diesen Planeten ratzeputz aus dem Universum zappen kann.
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