Der belgische Radiosender Bel-RTL veröffentlichte am Donnerstag eine Tonaufnahme, die von Ibrahim El Bakraoui stammen soll. Ein Sprecher der belgischen Staatsanwaltschaft wollte die Echtheit der Sprachnachricht nicht bestätigen, gab aber an, die Veröffentlichung «zu bedauern».
Die Aufnahme soll den Angaben des Radiosenders zufolge auf einem Laptop gefunden worden sein, der in einer Mülltonne in der Nähe eines der Verstecke der Attentäter entdeckt worden war. Im Rahmen der damaligen Ermittlungen war bekannt geworden, dass auf dem Computer auch ein Testament gespeichert war. Dieses wurde von den Behörden aber nie veröffentlicht.
«Allah hat es so gewollt»
In der Sprachnachricht wandte sich El Bakraoui dem Radiosender zufolge an seinen Cousin Yassine Attar. Dieser wird von den belgischen Ermittlern verdächtigt, El Bakraoui dabei geholfen zu haben, sich zu verstecken. Attar ist inzwischen wegen «Teilnahme an terroristischen Handlungen» angeklagt. «Wir werden uns nicht mehr wiedersehen, mein Bruder», heißt es in der Botschaft: «Allah hat es so gewollt.»
Darüber hinaus bittet El Bakraoui seinen Cousin demnach um Verzeihung: «Du sollst wissen, dass du einen großen Platz in meinem Herzen hast», ist darin zu hören. Außerdem bedankt sich der Sprecher für die Hilfe Attars. «Wir hoffen, dass du uns bald im Paradies wiedersehen wirst.»
32 Menschen getötet
Die Tonaufnahme soll drei Tage nach der Festnahme von Salah Abdeslam, dem einzigen noch lebenden Beteiligten an den Pariser Anschlägen vom 13. November 2015, entstanden sein. Abdeslam war später in dem Brüsseler Stadtviertel Molenbeek in einer Wohnung festgenommen worden. Inzwischen wurde er der französischen Justiz überstellt.
Am 22. März waren bei zwei Anschlägen auf den Flughafen Zaventem und die Metrostation Maelbeek in Brüssel 32 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. El Bakraoui war einer der beiden Attentäter, die am Flughafen zwei Bomben gezündet hatten.
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