Am Dienstag beschlossen die Finanzminister der EU eine Ergänzung der europäischen Richtlinie gegen Steuervermeidung. Künftig sollen Firmen nicht mehr die Unterschiede bei der Steuererhebung in mehreren EU-Ländern und Drittstaaten ausnutzen können, um ihre Abgabelast zu reduzieren. Bisher machen Konzerne Gebrauch von unterschiedlichen Regeln in den nationalen Gesetzen, um zweifach Steuerabschläge einzustreichen oder die Besteuerung von Dividendenzahlungen zu vermeiden, so die Nachrichtenagentur Reuters.
In einer Pressemitteilung teilte das Finanzministerium nun mit, dass das Großherzogtum die rezente Entscheidung des «Ecofin-Rates» begrüßt. Der neue Beschluss würde sich in die bisherige ATAD1-Direktive, die schon im Juni des vergangenen Jahres beschlossen wurde, einfügen und diese vervollständigen. Hybride Vorrichtungen im Zusammenhang mit Drittstaaten könnten nun neutralisiert werden. Die ATAD2-Direktive unterstreiche die Bereitschaft der EU-Staaten eine Vorreiterrolle in der Umsetzung der Beps-Reglungen der OECD zu spielen.
Beps
Dadurch könne nun aktiv gegen aggressive Steuervermeidungsmodelle vorgegangen werden. Der Finanzminister Pierre Gramegna meinte hierzu: «Ich freue mich über dieses Abkommen, an dem Luxemburg beigetragen hat. Diese neue Reglung trage zu einer gerechteren Besteuerung bei und erhöhe so die Einheitlichkeit des internationalen Steuersystems.» Dies sei ganz im Sinne der Bürger aber auch der Unternehmen Europas.
Auf eine Initiative von Luxemburgs würde sich die Kommission außerdem für eine Umsetzung der Beps-Reglungen auf einer internationalen Ebene einsetzen. «Dies ist ganz im Sinne des ‚level playing field'», so der Minister.
Zu Demaart
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