Ein Facebook-Post des ADR-Politikers Fernand Kartheiser sorgt in Luxemburg für große Aufregung. Kartheiser veröffentlichte auf seiner Seite eine Meldung über die Reaktion des polnischen Botschafters auf die Polen-Kritik Asselborns. Kurz darauf wünschte ein ADR-Anhänger dem Außenminister einen Tod wie den des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy (Link).
Diese Aussage gefiel dem ADR-Lokalpolitiker aus Petingen Joe Thein. Sein Daumen hoch unter dem Hass-Post sorgte für einen Shitstorm gegen Thein, Kartheiser und die ADR. Am Mittwochmittag krachte es auf einem Treffen im Süden von Luxemburg.
Daumen hoch unter Hass-Post
In der Partei ist man jetzt auf Schadensbegrenzung aus. Gast Gibéryen sprach sich am Mittwoch auf einer Krisensitzung scharf gegen solche Kommentare aus und distanzierte sich bei dem Treffen lautstark von solchen Aussagen. Daraufhin lief Fernand Kartheiser wutentbrannt aus dem Saal. Im Bezirk Süden lodert schon seit längerem ein Machtkampf. Die Facebook-Aktion brachte jetzt das Fass zum Überlaufen.
Joe Thein ist angezählt. Am Mittwochabend tagt das ADR-Nationalkomitee. Laut Tageblatt-Informationen soll Thein aus der Partei ausgeschlossen werden. Neben Gibéryen ist der junge Politiker auch für Robert Mehlen ein rechter Dorn im Auge der Partei. Allerdings soll der Petinger Lokalpolitiker auch Unterstützer an der Parteispitze haben.
Rufmord und Fake News
Der ADR-Politiker aus Petingen äußerte sich am Mittwoch auf Facebook. Er sprach dabei von Rufmord, Fake News und drohte mit juristischen Konsequenzen. Aber er hat auch Unterstützer. Einer, der zu Thein hält, ist das neue ADR-Mitglied Lucien Welter. Er wurde landesweit mit seiner Forderung bekannt, die luxemburgische Sprache zur ersten Amtssprache zu machen.
Inzwischen sind auch die anderen Parteien im Land erwacht. Der CSV-Politiker Laurent Mosar spricht von einem widerlichen und inakzeptablen Facebook-Post gegen Jean Asselborn. Dies müsste strafrechtliche Folgen nach sich ziehen, twitterte Mosar.
Kritische Stimmen gegen Fernand Kartheiser kommen auch aus der DP:
Sou einfach kann den Här Kartheiser sech net aus der Verantwortung rieden fir dat wat op senger Wall passéiert!
— Marc Ruppert (@RuppertMarc) 1. März 2017
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