Freitag19. Dezember 2025

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Neuer Name und neues Design

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Aus dem „Musée d’histoire de la Ville de Luxembourg“ wird das „Lëtzebuerg City Museum“. Neben dem neuen Namen erhält das Museum ein ganz neues Aussehen.

Der „Musée d’histoire de la Ville de Luxembourg“ wird künftig das „Lëtzebuerg City Museum“. Die Dauerausstellungen und die Räumlichkeiten werden ein neues Gesicht bekommen. Sie tragen die Handschrift des Münchner Innenarchitekten und Designers Tido Brussig, erklärten Stadtbürgermeisterin Lydie Polfer, Museumsdirektorin Danièle Wagener und Projektleiter Guy Thewes. Die letzten großen Umbauten und Erneuerungen der Ausstellung liegen schon zehn Jahre zurück. Zur Steigerung der Attraktivität entschieden sich die Stadtverantwortlichen und die Museumsdirektion zu einer Verjüngungskur, in deren Rahmen auch neue Medien im Museum ihren Platz finden werden.

Überarbeitetes Konzept

Das bisherige themenbasierte Konzept wurde vollständig überarbeitet. Nach der Wiedereröffnung am 5. Mai dieses Jahres werden die Besucher eine chronologisch geordnete Ausstellung entdecken können. Diese führt zurück bis ins 10. Jahrhundert, also in die Anfangszeiten von Luxemburg. Eines der sehenswerten Exponate ist sicherlich die Original-Tauschurkunde von 963. Diese wird nicht nur hinter Glas ausgestellt, sondern auch in die neuen Medien integriert. Mittels eines berührungsempfindlichen Bildschirms können die Besucher die Urkunde vergrößern und auf Übersetzungen in mehreren Sprachen zurückgreifen. Wichtige Schlagwörter verweisen zudem auf zusätzliche Hintergrundinformationen. Die vier Etagen widmen sich jeweils einer bestimmten Zeitepoche, also dem Mittelalter sowie dem 19. und 20. Jahrhundert. Chronologisch geht die Ausstellung ebenfalls auf das 21. Jahrhundert ein und ermöglicht sogar Zukunftsperspektiven. Sicherlich gilt in letztgenanntem Bereich ein neues, gesamtflächiges Modell der Stadt Luxemburg im Maßstab 1:2500 als einer der Höhepunkte. Neue Medien halten ebenfalls bei den Modellen Einzug, die Besucher können auf Knopfdruck verschiedene Projektionen auf dem Modell einblenden und so die Entwicklung der Stadt Luxemburg im Zeitraffer verfolgen.

Alltag als Kernthema

Beim gesamten Konzept steht im Gegensatz zu anderen Museen vor allem das alltägliche Leben im Mittelpunkt, so Guy Thewes. Anhand von Aufzeichnungen vermittelt die neue Dauerausstellung etwa das alltägliche Leben der verschiedenen Besatzungen der Festung aus Sicht der französischen und spanischen Soldaten, aber auch aus Sicht der Bürger, die damals innerhalb der Festung lebten. Dieses Konzept, unter dem Leitmotiv „Et war eemol“, zieht sich wie ein roter Faden durch die Dauerausstellung. Die unterschiedlichen Themenbereiche, wie beispielsweise die Schleifung der Festung, die Entwicklung von Industrie und Handel, der Zweite Weltkrieg, Europa, der Finanzplatz, erzählen aus dem alltäglichen Leben und stellen die chronologische Entwicklung der Stadt dar.

Das Münchner Büro Tido Brussig Szenerien ergänzt die architektonischen Elemente mit hochwertigen Holztäfelungen und großzügigen Glasfassaden. Das Hauptanliegen des Teams von Tido Brussig war, mit der Architektur zu arbeiten und so Flexibilität und Spielraum für Inszenierungen zu schaffen. Manche Paneele dienen als Rückwand für zweidimensionale Bespielungen wie Bilder oder Grafiken, andere als Träger für Vitrinen, Leuchtkästen, Bänke oder großformatige Installationen. In der Abteilung „Industriestadt Luxemburg“ z.B. wächst ein Objektträger scheinbar frei in den Raum hinein.

Eröffnung für den 5. Mai geplant

Sehr eindrucksvoll ist die Umsetzung des Themas „Ende der Festung“. Auf hinterleuchteten Paneelelementen zeigen montierte Stereoskope historische Aufnahmen von der Schleifung der Mauern im Jahr 1867, der Besucher kann die Demontage quasi Schritt für Schritt miterleben, als sei er selbst dabei gewesen.

Während der Umbauarbeiten bleibt das Museum geschlossen. Die aktuelle Ausstellung „Football Hallelujah“ ist noch bis zum 12. März geöffnet. Ab dem 13. März finden die Umbauarbeiten statt und dauern bis Mai. Die Wiedereröffnung ist für den 5. Mai geplant.