Als das Automobil vor über hundert Jahren erfunden wurde, ähnelte die Situation der heutigen. Damals gab es Autos, die mit Dampf, solche die mit Strom aus Batterien und solche, die mit unterschiedlichen flüssigen Kraftstoffen fuhren. Die ersten Automobilrennen hatten den Anspruch das beste System zu finden. Herausgekommen war, dass der Verbrennungsmotor den anderen Antrieben überlegen sei. In der Folge einigten sich die Hersteller auf Kraftstoffe auf Mineralölbasis um die Welt zur Mobilität zu verhelfen.
Nun mehrere Jahrzehnte später stellt sich eine ähnliche Frage. Antriebe auf Basis von Benzin, Diesel, Hybrid, Elektro, Gas oder Wasserstoff stehen wieder in einem Wettbewerb um die beste und vor allem sauberste Antriebsart. Das «House of Automobile», ein Zusammenschluss der ADAL, FEGALUX, MOBIZ und FEBIAC versucht Klarheit in diesen Bereich zu bringen. Die Berichte über den Tod des Diesels seien stark übertrieben. Laut «House of Automobile» «ist der Dieselantrieb aktuell die beste Wahl für alle Vielfahrer». Dies auch im Hinblick auf die Umweltnormen.
Der Abgasskandal, der viel Durcheinander in die Welt der KFZ brachte, und die Feinstaub- und NOX-Problematik führten dazu, dass der Dieselantrieb aktuell kein gutes Image hat. Dazu passt, dass in vielen europäischen Städten Restriktionen für Dieselfahrzeuge eingeführt wurden. Einige Länder überlegen sogar den Dieselantrieb in PKWs komplett zu verbieten. Der Verbraucher in Luxemburg stellt sich nun die Frage, ob sein neues Auto ein Dieselmotor unter der Haube haben soll oder nicht.
Der saubere Diesel
«Im Jahr 2016 hatten 64,7 Prozent der in Luxemburg verkauften Automobile einen Dieselmotor», so das «House of Automobile». Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass der durchschnittliche CO2-Ausstoss von Dieselautos rund zehn Prozent unter dem von Benzinautos liegt. Die Hersteller hätten in der Vergangenheit massiv in die Entwicklung sparsamer und sauberer Motoren investiert. «Zwischen den Jahren 1995 und 2005 konnte der durchschnittliche CO2-Ausstoss um 36 Prozent verringert werden, die NOX-Emissionen um ganze 84 Prozent und die der Feinstäube sogar um 90 Prozent.» Auch hätte sich die Automobilindustrie verpflichtet bis zum Jahr 2021 die Emissionen um weitere 42 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 zu senken.
Das «House of Automobile» geht davon aus, dass der Elektromobilität die Zukunft gehören wird. Die Regierung würde diese durch die Bereitstellung von Lademöglichkeiten und mit Steuernachlässen bis zu 5.000 Euro fördern. Aber auch der Gasantrieb hätte seine Vorteile. «Autos, die mit Gas fahren, stoßen 20 Prozent weniger CO2 und 95 Prozent weniger Feinstaub aus und sind zudem um 60 Prozent leiser» als herkömmliche Autos, so die Pressemitteilung. Auch wenn diese um bis zu 3.000 Euro teurer als vergleichbare Benzinautos wären, würde sich diese Mehrkosten für Fahrer, die mehr als 20.000 Km pro Jahr fahren schnell amortisieren.
Das «House of Automobile» kommt auch auf den Wasserstoffantrieb zu sprechen. Dieser Antrieb würde gar keine Luftverschmutzung produzieren. Jedoch sei wegen der mangelnden Verfügbarkeit von Wasserstofftankstellen dieser Antrieb eine Lösung, die erst in ferner Zukunft interessant werden könne.
Tipps für den Verbraucher
Als Schlussforderung schlägt das «House of Automobile» mehrere Tipps vor, um den Verkehr nachhaltiger zu gestalten:
– Da Neuwagen weniger Co2 ausstoßen, sollten Autos, die nicht die neuesten Standards einhalten durch Neuwagen ersetzt werden. «Eine Beschleunigung der Erneuerung des Fuhrparkes ist ein Schlüsselelement für dessen Begrünung.»
– Aber auch die Autobesitzer werden zur Verantwortung gezogen. Durch vorrausschauendes Fahren, bessere Routenplanung und andere Verhaltensänderungen des Automobilisten könnten die Emissionen um bis zu 15 Prozent verringert werden.
– Neben den Autobesitzern spielt auch der Staat eine Rolle. Durch eine bessere Verkehrsinfrastruktur, wie z.B. bessere Straßenbeläge, können die CO2- Emissionen um bis zu zwei Prozent verringert werden.
– Intelligente Transportsysteme, bessere Navigationssysteme und Verkehrsinformationen in Echtzeit könnten, laut «House of Automobile» dazu führen, dass nicht nur der Verkehrsfluss verbessert wird sondern auch die CO»-Emissionen um bis zu 20 Prozent verringert werden.
Laut „House of Automobile“ sind also nicht nur die Hersteller in der Pflicht, wenn es darum geht den Verkehr in Europa und Luxemburg zu begrünen, auch der Konsument hat durch seine Fahrweise einen Einfluss.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können