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Omsin hatte 1.000 Münzen im Bauch

Omsin hatte 1.000 Münzen im Bauch
(Reuters/Athit Perawongmetha)

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Nachdem ihr fast tausend Münzen herausoperiert wurden, ist die in Thailand lebende Meeresschildkröte Omsin wieder auf dem Weg der Genesung.

Am Montag schwamm das 25-jährige Meeresreptil schon einige Runden in einem kleinen Becken des Meeresforschungszentrums der Chulalongkorn-Tierklinik in Bangkok. Die Tierärztin Nantarika Chansue äußerte sich sehr zufrieden mit den Fortschritten der Patientin. Vor der OP habe Omsin ihre gesamte linke Seite nicht benutzt, weil ihr das anscheinend Schmerzen bereitet habe, sagte sie.

«Schauen Sie sie sich jetzt an, sie setzt alle Gliedmaßen sehr wirksam ein.» Omsin, was auf Deutsch «Sparschwein» bedeutet, hatte zwei Jahrzehnte lang in einem kleinen öffentlichen Park in der Provinz Chonburi gelebt. Die Besucher hatten Münzen in ihr Becken geworfen, weil sie sich davon Glück und Reichtum versprachen. Omsin verschluckte davon einen Großteil.

In einer siebenstündigen Operation waren der Schildkröte vergangene Woche fünf Kilogramm Münzen aus dem Verdauungstrakt entfernt worden. Das Schicksal der Meeresschildkröte hatte weltweit Aufsehen erregt. Die Tierärztin Nantarika sagte, die Medienberichte in aller Welt hätten den positiven Nebeneffekt, dass die Thailänder nun zwei Mal nachdächten, bevor sie Münzen in ein Wasserbecken mit Tieren werfen. Allerorten würden nun Gewässer von Münzen gereinigt und Verbotsschilder aufgestellt.

Erstmal schwimmen lernern

Die Tierärzte der Chulalongkorn-Tierklinik hoffen, dass Omsin eines Tages ins Meer zurückkehren kann. Schließlich könnte die Schildkröte noch weitere 60 Jahre leben. Nun soll ihr erst einmal das Schwimmen richtig beigebracht werden und dann das Tauchen. Dadurch sollen ihre Lungen gestärkt werden. Später sollen Ausflüge ins Meer mit einer speziellen Schildkröten-Leine folgen.

Auf die Frage, ob die Schildkröte wirklich in die Freiheit entlassen werden kann, antwortete Nantarika: «Natürlich. Es ist so wie 20 Jahre im Gefängnis sein, wir wissen immer noch, wie wir unser Leben leben.» Es sei das Beste, Omsin «gehen zu lassen».