Das von US-Präsident Donald Trump gut gehütete Geheimnis seiner Steuerzahlungen ist etwas gelüftet worden: Der US-Fernsehsender MSNBC und ein Journalist veröffentlichten am Dienstag seine Steuererklärung aus dem Jahr 2005. Demnach zahlte der Immobilienmilliardär rund 38 Millionen Dollar (35,7 Millionen Euro) Abgaben auf mehr als 152,7 Millionen Dollar deklariertes Einkommen.
MSNBC-Journalistin Rachel Maddow zeigte eine Kopie der Erklärung in der Sendung, zuvor hatte sie die Veröffentlichung im Kurzbotschaftendienst Twitter angekündigt. Das Weiße Haus bestätigte die Zahlen daraufhin noch schnell. Im Einzelnen belegt das Dokument, dass Trump und seine Ehefrau Melania für das Jahr 2005 5,3 Millionen Dollar an üblicher Bundes-Einkommenssteuer gezahlt haben, was einem Steuersatz von weniger als vier Prozent entspricht, wie der Investigativreporter David Cay Johnston in der Zeitung «DailyBeast» schrieb.
Rachel Maddow released Trump’s 2005 tax returns. It revealed that he pays 25% in taxes. Shocking! #Hannity #TUCKER #TheFive #First100 @MSNBC pic.twitter.com/x5DKDwPHK1
— Dick Hertz (@WildCardBeeches) 15. März 2017
Johnston hatte die Steuererklärung nach eigenen Worten im Briefkasten vorgefunden, deren Herkunft sei ihm unbekannt. Das Weiße Haus hatte Einzelheiten daraus kurz vor der Veröffentlichung noch schnell bestätigt. Zusätzlich zahlten die Trumps 31 Millionen Dollar an Alternativer Minimumsteuer (alternative minimum tax), auch ATM, wie Johnston schrieb. Diese ATM wurde ursprünglich geschaffen, um reiche Steuerzahler von der exzessiven Nutzung von Steuerschlupflöchern abzuhalten.
Ausrede
Trump hatte sich in der Vergangenheit für die Abschaffung der ATM ausgesprochen. Entgegen der üblichen Praxis hatte Trump sich im Wahlkampf geweigert, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. Er argumentierte, dass er sie wegen einer seit Jahren laufenden Steuerprüfung nicht veröffentlichen könne. Seine Kritiker werten dies als Ausrede.
Auch nach seiner Amtseinführung ist Trump nicht von seiner Haltung abgerückt, die den Gepflogenheiten in den USA widerspricht. Dort veröffentlichte jeder aussichtsreiche Präsidentschaftskandidat seit Richard Nixon schon vor der Wahl seine Steuererklärungen.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können