Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Gericht im Zentrum der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mindestens 39 Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. Die Polizei sprach am Mittwoch von einer «vorläufigen» Opferzahl, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete.
Ein AFP-Korrespondent berichtete, dass die Sicherheitskräfte den Anschlagsort abriegelten und Straßen sperrten, die zum Gericht führen. Krankenwagen und Feuerwehrautos waren im Einsatz. Zwei Stunden nach dem Angriff auf das Gericht wurde auch im Westen der Hauptstadt ein Anschlag verübt, wie das staatliche syrische Fernsehen meldete.
Ppl desperately trying 2get out of Mezze area #Damascus, driving on pavements as rumours abound of 3rd bomb on 6th anniversary of #Syria war pic.twitter.com/TeT0mUM5Wj
— Lizzie Phelan (@LizziePhelan) 15. März 2017
Die «terroristische Explosion» habe sich im Stadtviertel Rabweh ereignet, hieß es. Der Gerichts-Attentäter sprengte sich im alten Justizpalast in die Luft. Das Gebäude beherbergt ein islamisches religiöses Tribunal sowie ein Strafgericht. Ein Anwalt berichtete von einer schweren Explosion und sagte, er habe sich mit weiteren Justizvertretern in die weiter oben gelegene Bibliothek des Gerichts geflüchtet.
Doppelanschlag
Ein Staatsanwalt des Gerichts sagte dem Staatsfernsehen, der Attentäter habe sich Zugang zum Gebäude verschaffen wollen. Als die Polizei ihn daran hindern wollte, stürmte er ins Innere des Komplexes und sprengte sich in die Luft. Die Anschläge ereigneten sich am sechsten Jahrestag des Beginns des Bürgerkriegs in Syrien.
Der Konflikt hatte damals mit regierungskritischen Protesten begonnen. Erst am Samstag waren bei einem Doppelanschlag in Damaskus 74 Menschen getötet worden. Zu dem Angriff bekannte sich die sunnitische Fateh-al-Scham-Front, der frühere Ableger von Al-Kaida in Syrien.
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