Der Volvo 262 C, der im März 1977 auf dem Genfer Automobilsalon debütierte, veränderte die Wahrnehmung der schwedischen Marke grundlegend. Das markant gezeichnete
Coupé übertraf alle Erwartungen. Obwohl das Modell mit einem Verkaufspreis von rund 40000 D-Mark damals mehr als doppelt so teuer war wie die Einstiegsversion der 200er- Baureihe, verkaufte es sich ausgezeichnet.
Im März 1977 erblickte auf dem Genfer Automobilsalon eine
Modellversion das Licht der Weltöffentlichkeit, die niemand erwartet hatte: ein zweitüriges Coupé mit stark geneigter Windschutzscheibe und einem um 60 Millimeter abgesenkten
Dach. Die Karosserie war gegenüber den Schwestermodellen ansonsten nahezu unverändert, der besondere Charakter des 262 offenbarte sich im Innenraum mit Leder und Holzvertäfelungen. Die Sitze, Kopfstützen, Türverkleidungen und selbst die Haltegriffe über den Türen waren mit Leder bezogen.
Luxus-Coupé für die USA
Der damalige Volvo-Chef Pehr G. Gyllenhammar wusste, dass ein sportliches Topmodell insbesondere auf dem größten Exportmarkt der Marke in den USA wichtig war. Anstelle eines klassischen Sportwagens schien die Zeit reif für ein luxuriöses Coupé.
Chefdesigner Jan Wilsgaard entwarf Skizzen, ein Tonmodell wurde jedoch niemals erstellt. Stattdessen nutzte Wilsgaard einen Volvo 164, um verschiedene Interieurs zu testen. Das Fahrzeug wurde zur Designschmiede des Italieners Sergio Coggiola nach
Turin gebracht, die aus der viertürigen Karosserie einen Zweitürer mit niedrigerem Dach machte. Das Dach wurde zudem mit Vinyl verkleidet und die breite C-Säule mit drei Kronen, dem schwedischen Nationalsymbol, geschmückt.
Motor aus Frankreich
Den Vortrieb des Volvo 262 C übernahm anfangs ein 2,7 Liter großer Sechszylinder mit 103 kW / 140 PS. Das gemeinsam mit Peugeot und Renault entwickelte Triebwerk kam bereits in den anderen Modellvarianten der 260er-Serie zum Einsatz. Dank Motorblock und Zylinderköpfen aus Aluminium wog es weniger als 150 Kilogramm. Die Fertigung erfolgte im französischen Douvrin.
Montage in Italien
Die Kleinstauflage eines Coupés passte nicht in das Volvo-Stammwerk in Göteborg. Deshalb fand die finale Montage bei Carozzeria Bertone statt. Die einzelnen Bauteile wurden nach Turin geschickt, wo die Karosserien modifiziert, lackiert und schließlich montiert wurden. Ein kleines Emblem am unteren Ende der A-Säule kündete vom Produzenten.
In den USA wurde der 262 C ab 1980 schlicht als Volvo
Coupé verkauft. Das unabhängige Unternehmen Solaire fertigte im Auftrag von Volvo Cars North America außerdem eine Cabrio-Version. Es wurden aber gerade einmal fünf
Fahrzeuge gebaut.
Sammlerstücke
Der umfangreichste Modelljahreswechsel war zugleich der letzte: 1981 erhielt die 200er- Serie eine große Überarbeitung mit schlankeren Stoßfängern und neuen Scheinwerfern.
Den B 27 E genannten Motor löste der B 28 E ab, der mit mehr Hubraum und 114 kW / 155 PS Leistung aufwartete.
Das ursprüngliche Ziel war eine Fertigung von 800 Einheiten pro Jahr, doch die Nachfrage überstieg die Erwartungen deutlich: Die Produktionszahlen lagen in allen vollen Verkaufsjahren doppelt so hoch. Trotzdem wurden von 1977 bis 1981 gerade einmal 6622
Fahrzeuge gebaut. Als die letzten Fahrzeuge 1981 vom Band liefen, waren sie somit längst Sammlerstücke. Mit dem Volvo 780 wurde 1985 der Nachfolger des 262 C präsentiert, der ebenfalls in Zusammenarbeit mit Bertone entstand – das Modell wurde
jedoch komplett in Italien designt und produziert.
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