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Bettel und Juncker beim Papst

Bettel und Juncker beim Papst
(Reuters/Alessandro Bianchi)

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Anlässlich des Sondergipfels zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge empfängt Papst Franziskus am Freitagnachmittag die EU-Staats- und Regierungschefs im Vatikan.

Normalerweise sind es Fußballmannschaften, die in dieser Stärke zu Audienzen beim Papst antreten. Am Freitagabend kommen jedoch keine Sportler, sondern die Staats- und Regierungschefs aus den nach dem Brexit verbleibenden 27 EU-Ländern zu Besuch.

Die Begegnung an der auch Premierminister Xavier Bettel und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker teilnehmen findet am Vorabend des EU-Sondergipfels am Samstag statt. Die Römischen Verträge legten den Grundstein für die heutige EU. Bei ihrem Sondergipfel wollen die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedstaaten ohne Großbritannien am Samstag eine Erklärung über die Ausrichtung der Europäischen Union in den kommenden zehn Jahren verabschieden.

Ins Gewissen reden

Die britische Premierministerin Theresa May wird nach der Brexit-Entscheidung ihres Landes nicht dabei sein. Die EU ist derzeit alles andere als eine Mannschaft, die an einem Strang zieht. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Franziskus den Politikern ins Gewissen reden.

Franziskus hatte bereits mehrmals vor einem Zerfall der Union gewarnt. Vor allem in der Flüchtlingskrise müssten die Länder besser zusammenarbeiten und mehr Menschlichkeit zeigen, statt in Nationalismus zu verfallen. Auch warnte das Katholiken-Oberhaupt immer wieder vor wiederaufblühendem Populismus in Europa.

Der Papst hatte die Spitzen der EU-Staaten bereits im vergangenen Mai im Vatikan empfangen, als er mit dem Aachener Karlspreises ausgezeichnet wurde. Zur Begründung für die Preisverleihung hatte es damals geheißen, das Oberhaupt der katholischen Kirche sende ‹eine Botschaft der Hoffnung und der Ermutigung› aus in einer Zeit, da viele Bürger Europas Orientierung suchten.