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Syrien fliegt neue Angriffe

Syrien fliegt neue Angriffe
(AP/Mary Altaffer)

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Die USA haben auf den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien reagiert und am Freitag eine Luftwaffenbasis in dem Bürgerkriegsland angegriffen. Mehr in unserem Liveticker

Die USA haben in der Nacht auf Freitag einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien attackiert. Grund des Angriffs sei Vergeltung für den Giftgasangriff in Syrien vom Dienstag. Nach Angaben des Pentagons schoss das US-Militär 59 Raketen des Typs Tomahawk von Kriegsschiffen im Mittelmeer aus ab.

Nach syrischen Regierungsangaben kamen mindestens sechs Menschen ums Leben, darunter laut dem Gouverneur von Homs zwei Zivilisten. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, dass sich unter den Opfern ein General befindet.

Der angegriffene Flugplatz in der Nähe des Ortes al-Shayrat in der Provinz Homs sei stark zerstört worden. Rettungskräfte seien noch dabei, einen Brand unter Kontrolle zu bringen sowie die Opfer zu bergen.

#Shayrat Airbase today
#homs #syria #america . pic.twitter.com/T70Y3x1ytv

— Eyad Alhosain (@AboZain6) 7. April 2017

13:22 Uhr Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit dem nationalen Sicherheitsrat über das weitere Vorgehen in Syrien beraten. Dabei sei es um eine zusätzliche Stationierung der russischen Luftwaffe in dem Land gegangen, meldete die Agentur RIA. Putin und der Sicherheitsrat seien nach dem US-Luftangriff besorgt über die unvermeidlichen negativen Auswirkungen auf den Kampf gegen den Terror und bedauerten den Schaden, der den US-russischen Beziehungen zugefügt worden sei.

12:55 Uhr Die syrische Regierung trägt nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die «volle Verantwortung» für den US-Luftangriff. «Jeder Einsatz von Chemiewaffen ist inakzeptabel, kann nicht unbeantwortet bleiben, und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.»

12:50 Uhr EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat dazu aufgerufen, den Konflikt nicht weiter militärisch auszutragen. «Die Anstrengungen, die Spirale der Gewalt in Syrien zum Stillstand zu bringen (…), sollten nochmals verdoppelt werden», sagte er am Freitag. Lediglich ein politischer Prozess könne zu dauerhaftem Frieden führen. Juncker machte zugleich deutlich, dass es für ihn «einen klaren Unterschied zwischen Luftangriffen auf militärische Ziele und dem Einsatz von Chemiewaffen gegen Zivilisten» gebe. Seinen Angaben zufolge haben die USA die EU darüber informiert, dass mit den begrenzten Luftangriffen weitere Grausamkeiten mit Chemiewaffen verhindert werden sollten. Er verstehe Bemühungen mit diesem Ziel, sagte der Luxemburger.

12:35 Uhr Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn bezeichnet die Gasattacke am vergangenen Dienstag in Khan Sheikhoun als einen barbarischen Einsatz. Den US-Luftangriff am Freitag auf Syrien könne er nachvollziehen. Problematisch sei die Attacke allerdings in Bezug auf internationales Recht. Der Angriff sei spontan erfolgt, wohl auch, weil Trump innenpolitisch unter Druck stehe, so Asselborn. Er selber habe von dem Angriff über die Medien erfahren. Luxemburgs Außenminister hegt Zweifel daran, dass es sich nun um den Beginn einer durchdachten militärischen Strategie handele. «Dieser Konflikt lässt sich nicht mit Bomben entschärfen oder lösen».

12:20 Uhr Polens Präsident Andrzej Duda hat den US-Luftangriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt begrüßt. Die US-Militäraktion habe seine «volle Unterstützung», teilte Duda am Freitag mit. Er sprach von einer Reaktion auf den Chemiewaffen-Einsatz der Armee von Syriens Staatschef Baschar al-Assad gegen die Zivilbevölkerung. «Den unvorstellbar barbarischen Akt konnte die zivilisierte Welt nicht gleichgültig hinnehmen», sagte das polnische Staatsoberhaupt. «Mit aller Kraft verurteilt Polen Verbrechen an der Zivilbevölkerung.»

12:11 Uhr Bei dem US-Luftangriff wurden nach einem Bericht der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur in Gebieten nahe der angegriffenen Luftwaffenbasis neun Zivilisten getötet. Darunter seien vier Kinder.

12:09 Uhr Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault fordert gemeinsam mit Bundesaußenminister Sigmar Gabriel Russland zur Teilnahme an Gesprächen auf.

12:08 Uhr Nach den Giftgas-Toten in der syrischen Stadt Chan Scheichun ist der Ort Aktivisten zufolge erneut aus der Luft angegriffen worden. Ein Flugzeug habe am Freitag mindestens eine Rakete abgeschossen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Es habe keine Opfer gegeben. Unklar sei, ob ein syrisches oder russisches Flugzeug für den Angriff verantwortlich sei.

12:05 Uhr Öl- und Goldpreis ziehen nach den Ereignissen in Syrien kräftig an. Auch die Aktien von Rüstungskonzernen steigen.

11:31 Uhr Die Nato war über den US-amerikanischen Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt der syrischen Streitkräfte informiert. «Wir können bestätigen, dass der Generalsekretär im Vorfeld vom Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten informiert wurde», teilte eine Bündnissprecherin am Freitag mit. Ob sich Nato-Gremien mit der neuen Entwicklung im Syrien-Konflikt beschäftigen werden, blieb zunächst unklar. Man werde sich später zu dieser Frage äußern, sagte die Sprecherin.

10:25 Uhr Seinem Amtsvorgänger Barack Obama hatte Donald Trump in einer sehr ähnlicher Situation vor wenigen Jahren entschieden von einem Luftangriff abgeraten. «Noch einmal, an unseren sehr dummen Anführer, greifen Sie Syrien nicht an», schrieb Trump im September 2013 in einer von mehreren ähnlich lautenden Twitter-Nachrichten. «Wenn Sie das tun, werden viele sehr schlimme Sachen passieren, und von dem Kampf haben die USA nichts!», hieß es weiter in dem Tweet, den der Bauunternehmer komplett in Großbuchstaben schrieb. Obama hatte damals dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad mit Luftangriffen gedroht, sollte er Chemiewaffen gegen das eigene Volk einsetzen. Assad überschritt Obamas «rote Linie», der damalige US-Präsident entschied sich aber gegen einen Militäreinsatz.

11:20 Uhr EU-Ratspräsident Donald Tusk sagt, der US-Luftangriff in Syrien zeige, dass entschlossen gegen den Einsatz von Chemiewaffen vorgegangen werden müsse.

10:47 Uhr Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnet den US-Angriff als «Akt der Aggression», der ihn an den Angriff des Westens auf den Irak 2003 ohne UN-Mandat erinnere. Russland werde von den USA eine Erklärung verlangen; er hoffe, dass die «Provokation» nicht zu einem irreparablen Schaden der Beziehungen zu den USA führen werde. Russen seien bei dem Angriff nicht getötet worden.

10:40 Uhr SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz zeigt Verständnis für den US-Militäreinsatz. «Mit den amerikanischen Luftschlägen (…) sollte die Fähigkeit des Assad-Regimes, weitere Kriegsverbrechen zu begehen, eingeschränkt werden», erklärt Schulz in Berlin. Nach seinen Worten wäre es Aufgabe des UN-Sicherheitsrats gewesen, eine klare Antwort zu formulieren. «Dazu war der Sicherheitsrat nicht in der Lage.»

10:37 Uhr Die syrische Beobachterstelle für Menschenrechte teilt mit, Augenzeugen berichteten von einem Luftangriff auf Chan Scheichun, dem Ort des mutmaßlichen Giftgaseinsatzes mit Dutzenden Toten.

10:34 Uhr Die israelische Regierung stellt sich hinter den US-Luftangriff. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärt, US-Präsident Donald Trump habe damit die «starke und eindeutige Botschaft» übermittelt, dass der Gebrauch und die Verbreitung von Chemiewaffen nicht toleriert würden. Israel hoffe, dass diese Botschaft nicht nur in Damaskus, sondern auch in Teheran, Pjöngjang und andernorts gehört werde.

10:15 Uhr Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande erklären nach einem Telefonat: «Präsident Assad trägt die alleinige Verantwortung für diese Entwicklung.» Sein wiederholter Einsatz von chemischen Waffen und seine Verbrechen gegen die eigene Bevölkerung verlangten eine Sanktionierung, wie Frankreich und Deutschland sie bereits im Sommer 2013 nach dem Massaker von Ghuta gefordert hätten.

09:58 Uhr China warnt nach dem Angriff vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Eine «erneute Verschlechterung» der Lage müsse dringend verhindert werden, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking. Die chinesische Regierung lehne den Einsatz von Chemiewaffen kategorisch ab, unabhängig davon, wer sie für welchen Zweck einsetze, fügte sie hinzu.

09:50 Uhr Russland hat eine mit den USA geschlossene Vereinbarung über die Vermeidung von Zusammenstößen im syrischen Luftraum ausgesetzt. Russland setze das «Memorandum mit den USA über die Vermeidung von Zwischenfällen bei Flügen während Militäreinsätzen in Syrien» aus, erklärte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa. Bislang hatten beide Länder Daten über Flugbewegungen ausgetauscht, um Kollisionen zu verhindern.

09:43 Uhr Das syrische Militär spricht mittlerweile von mindestens sechs Toten und mehreren Verletzten. Die «eklatante Aggression» der USA untergrabe den Antiterrorkampf des Militärs, teilten die Streitkräfte in einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung mit. Der Angriff habe zudem schwere Schäden angerichtet

09:20 Uhr Die türkische Regierung hat den Angriff als «positiv» bezeichnet und zugleich die internationale Gemeinschaft ermahnt, bei ihrer harten Haltung gegenüber Syriens Machthaber Bashar al-Assad zu bleiben. «Wir begrüssen das als positiv, aber wir denken, dass das Assad-Regime vollständig auf der internationalen Ebene bestraft werden muss», sagte Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus heute im Fernsehsender Fox TV, wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Kurtulmus sprach von einem «bedeutenden» Angriff, nachdem Zivilisten «mutmaßlich» durch Chemiewaffen getötet worden seien. «Die Barbarei des Assad-Regimes muss sofort gestoppt werden» ,

09:00 Uhr Nach Angaben der syrischen Armee sind sechs Menschen getötet worden. Es gebe mehrere Verletzte, der Stützpunkt sei schwer beschädigt worden, erklärte ein Militärsprecher im Staatsfernsehen. Ob es sich bei den Opfern um Soldaten oder Zivilisten handelte, blieb unklar.

Trumps Aussagen vor dem Angriff Video