Den Kleinsparern will die East-West United Bank (EWUB) eine digitale Plattform anbieten, über die diese mittels Sparbuch oder Terminsparen (von drei Monaten bis hin zu vier Jahren) Geld anlegen können. Die betreffende Erlaubnis der Luxemburger Finanzaufsicht CSSF habe man bereits erhalten, so Geschäftsführer Sergey Pchelintsev gegenüber dem Tageblatt.
Hintergrund des neuen Angebots, das mittelfristig in Luxemburg und Deutschland verfügbar sein wird, sind Überlegungen, dass die Bank über ein Eigenkapital von 150 Millionen Euro verfügt – bei einer Bilanzsumme von rund 550 Millionen.
Das bedeutet, dass laut den Gesetzen die Bank über mehr als genug Kapital verfügt, um ihr Geschäft noch weiter wachsen zu lassen. „Wir wollen nun das Eigenkapital effizienter nutzen und die Bilanzsumme wachsen lassen“, so der Banker.
Starkes Wachstum
Die eingesammelten Gelder der Sparer will die EWUB hauptsächlich in europäische und nordamerikanische Schulden und Anleihen investieren. Die hätten derzeit ein gutes Preis-Risiko-Verhältnis, so Sergey Pchelintsev weiter.
Investitionen in risikoreichere Start-ups sind in dem Geschäftsmodell nicht vorgesehen. Zudem ist das Kapital der Kunden – da es sich um eine Luxemburger Bank handelt – durch die nationale Einlagensicherungsgarantie (in Höhe von 100.000 Euro) abgesichert.
Die Bank ist aktuell in vier Geschäftsbereichen aktiv. Dazu zählen „Private Banking“, „Transactional Banking“, „Corporate Banking“ und „Global Markets.“ Die Erfahrung habe gezeigt, dass „eine Diversifizierung immer die beste Absicherung gegen Krisen ist“, so Pchelintsev. Mit der Plattform für Kleinsparer kommt nun ein fünfter Bereich hinzu.
Sergey Pchelintsev arbeitet seit 2013 für die EWUB; seit September 2015 ist er Geschäftsführer. Zuvor hatte der gebürtige Russe bei einer Reihe unterschiedlicher Banken in Moskau, etwa bei ING oder Raiffeisen International, gearbeitet.
In den letzten Jahren hat die EWUB bereits stolzes Wachstum verbuchen können. Vor fünf Jahren zählte sie 38 Mitarbeiter – heute sind es 75. Und wenn das aktuelle Projekt von Erfolg gekrönt wird, dann könnte die Zahl der Mitarbeiter in den nächsten drei bis vier Jahren auf rund 100 ansteigen, so Pchelintsev weiter. Die Bank hofft, ihre Bilanzsumme, dank der neuen Plattform, um 30 Prozent steigern zu können.
Dabei wolle man sicherstellen, dass der angebotene Zinssatz bei dem neuen Angebot zu den fünf besten in Luxemburg zählt. „Wir müssen attraktive Zinsen bieten“, so Geschäftsführer Pchelintsev. „Wir sind neu im Markt und müssen auf uns aufmerksam machen.“
Die angebotenen Zinssätze gehen von 0,75 Prozent für das Sparbuch bis hin zu 1,2 Prozent für Gelder, die für vier Jahre angelegt werden. Ein Angebot im Bereich Zahlungsverkehr, etwa zum Ausführen von Überweisungen, ist momentan (noch) nicht vorgesehen. Zudem gibt es das Angebot nur in digitaler Form. „East-West Direkt“ wird zuerst in Luxemburg gestartet – kurz darauf soll dann der Eintritt in den deutschen Markt folgen.
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