In einem Video ist ein Passagier einer vollbesetzten United-Airlines-Maschine zu sehen. Plötzlich tauchen Sicherheitsbeamte auf und schleifen den 69-jährigen Mann aus dem Flugzeug. Was war passiert? Die Fluglinie brauchte einen Platz für einen Angestellten. Der Mann war einer von vier Passagieren, die von ihrem Sitz weichen mussten.
Der für den Flughafen O’Hare zuständige United-Manager John Slater stellte klar, dass der Rauswurf des Mannes nicht aufgrund einer Überbuchung der Maschine erfolgt sei, wie von der Fluggesellschaft zunächst angegeben. Vielmehr hätten vier Passagiere den Flieger wieder verlassen sollen, um Platz für United-Angestellte zu machen, damit diese auf einem anderen Flug am nächsten Morgen arbeiten konnten.
Der Image-Schaden für United Airlines ist riesig. Das Unternehmen kündigte an, allen Passagieren eine Entschädigung zu zahlen, die an Bord der Maschine gewesen waren. Die Aktie von United Airlines rutschte
Auch die Luxair überbucht manche Flüge. Allerdings mit Einschränkungen und mit Vorwarnung. Die Pressesprecherin der Luxair erklärt auf Nachfrage, dass man sich an der «No Show»- Rate orientiere. Damit sind Passagiere gemeint, die zum Zeitpunkt des Fluges nicht auftauchen ohne sich vorher abgemeldet zu haben. Der Prozentsatz solcher Fluggäste sei sehr niedrig. Deshalb werde auch nur bei manchen Flügen minimal überbucht.
Finanzielle Entschädigungen
Im Falle einer Überbuchung werden die Passagiere einen Tag vorher gewarnt. Zusätzlich erhalten sie eine Entschädigung in Höhe der Distanz des Fluges. Diese fängt bei 250 Euro an und kann bis maximal 600 Euro gehen. Das für den Kunden aber Unannehmlichkeiten entstünden, sei aber sehr selten bei der luxemburgischen Airline, so die Luxair-Sprecherin. Insgesamt gab es in der Periode von Januar bis März 2017 insgesamt 14 Überbuchungen bei 316.004 Flugpassagieren.
Die Luxair überbuche auch nur, wenn mehrere Flüge pro Tag zum selben Zielflughafen fliegen. Bei Flügen von Luxair Tours verzichte man sogar ganz auf Überbuchungen. Das Konzept des «Overbookings» ist auch ein gängiges Prinzip bei Reisen und in Hotels, um auch Restkapazitäten einer Dienstleistung gewinnbringend verkaufen zu können.
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