Für Jean-Claude Bernardini vom OGBL, der vier der sechs Delegierten des Betriebes stellt, ist die Haltung der Direktion völlig unannehmbar, wie er gegenüber dem Tageblatt unterstreicht. Es sei unverständlich, weshalb sofort von Stellenabbau statt von Kurzarbeit geredet werde. Weiter würde die von der Firmenleitung vorgestellte, neue betriebsinterne Organisation die Gewerkschaften in keinster Weise überzeugen. Hinzu komme, dass die im Zusammenhang mit dem geplanten Personalabbau gemachten Vorschläge zur finanziellen Entschädigung der eventuell Betroffenen „unter aller Klarinette“ sei. Das Angebot sei eine Frechheit.
Beim letzten Treffen am Montag habe die Direktion des Betriebes, das zum US-Unternehmen Koch Industries gehört, weiter mitgeteilt, dass nunmehr geplant sei, einen Teil der Produktion einzustellen und einen anderen Teil an Subunternehmer auszulagern. Für Jean-Claude Bernardini ist klar, dass angesichts der Tatsache, dass eine Firma mit 20 Prozent Gewinn dennoch Personalabbau betreiben kann, die entsprechenden Gesetze geändert werden müssen.
Für die Gewerkschaften, die für den Erhalt der Arbeitsplätze und mehr Respekt gegenüber den Beschäftigten protestierten, sind die Verhandlungen deshalb gescheitert. Jetzt wird das Schlichtungsverfahren eingeleitet. Nachdem der entsprechende Bericht beim Schlichtungsamt eingegangen sein wird, wird es zu einem letzten Treffen zwischen Gewerkschaften und Firmenleitung kommen. Die Gewerkschaften machen sich jedoch keine Illusionen. Für sie steht fest, dass es nach diesem letzten Versuch mit ziemlicher Sicherheit zu einem Streik bei John Zink International kommen wird.
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