„Man kann so viele coole Sachen mit Drohnen machen“, meinte Paul-Michael Schonenberg, Präsident der „American Chamber of Commerce in Luxembourg“ (Amcham). Er ist der Meinung, dass es im Großherzogtum in diesem Bereich noch sehr viel Nachholbedarf gibt: „Um den Drohnen-Tag noch interessanter zu gestalten, haben wir uns dafür entschieden, ein Wettrennen zu veranstalten.“
Mittlerweile sei die Technik so weit fortgeschritten, dass die Drohnen-Fliegerei nicht länger nur ein Hobby für Technikbegeisterte sei, denn diese Objekte können auch anderweitig eingesetzt werden. „Die kommerziellen Anwendungen in Luxemburg stecken noch in den Kinderschuhen“, erklärte Schonenberg. „Die USA und andere Länder sind in diesem Bereich schon viel weiter.“ Schon länger sind die Pläne des Versandhändlers Amazon bekannt, der Lieferungen mittels Drohnen ausführen will. Aber auch die Wartung von hohen Gebäuden und von z.B. Windturbinen lässt sich durch Drohnen schneller und vor allem billiger bewerkstelligen. Drohnen würden sich aber auch hervorragend zu Überwachungszwecken, wie etwa von Gefängnissen, eignen, meinte Schonenberg.
Drohne half bei vermeintlichem Gasgranaten-Fund in Differdingen
Luxemburg sei noch nicht ganz so weit, meinte Pascal Steichen, CEO von Securitymadein.lu. Ein luxemburgischer Dachdecker würde mit Drohnen über die Häuser seiner Kunden fliegen, um genaue Abmessungen zu tätigen, die für die Erstellung von Kostenvoranschlägen gebraucht werden. Auch in der Landwirtschaft können Drohnen helfen, weniger Düngemittel und Pestizide einzusetzen. In diesem Bereich sind die belgische Agroptimize und die luxemburgische Geocoptix aktiv. Doch nicht nur Privatbetriebe können die Maschinen nutzen, sondern auch staatliche Institutionen. Rettungsmannschaften können somit z.B. schnell einen Überblick bei Katastrophen-Szenarien erhalten.
Wie Jerry Collignon von der hauptstädtischen Feuerwehr Tageblatt.lu erklärte, würden sich schon zwei Abteilungen mit Drohnen beschäftigen. Einsätze hätten die Drohnen-Mannschaften auch schon erfolgreich abgeschlossen. Der rezente Zugunfall in Bettemburg war ein Beispiel, aber auch beim vermeintlichen Gasgranaten-Fund in einem Zugwaggon auf dem ArcelorMittal-Gelände wurde zuerst eine Drohne benutzt, um die Lage zu ermitteln. „Wir hatten Teststreifen, die auf Kampfgas reagieren, an der Drohne befestigt und sind zum Waggon geflogen“, erklärte Collignon. So hätte man herausgefunden, dass den Helfern, die zum Waggon geschickt wurden, keine Gefahr drohe.
Weitere interessante Details über Drohnen und den Drohnen-Tag der Amcham lesen Sie in der Tageblatt-Ausgabe vom 29. April (Print und E-paper).
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