Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihren Leitzins unverändert in einem Zielkorridor von 0,75 bis 1,0 Prozent belassen. Das teilte die Federal Reserve am Mittwoch in einem Statement mit. Die Entscheidung war von den Märkten erwartet worden. Die Fed hatte zuletzt im März den Leitzins um 0,25 Prozent angehoben, es war die dritte Erhöhung nach Dezember 2015 und Dezember 2016.
Allgemein wird damit gerechnet, dass die Fed die US-Geldpolitik in den nächsten Monaten weiter moderat straffen wird. Die nächste Möglichkeit besteht bereits während der Juni-Sitzung des Offenmarktausschusses, unter Vorsitz von Fed-Chefin Janet Yellen.
In ihrer Einschätzung vom Mittwoch beflügelte der Ausschuss Erwartungen, die von einer schnellen Zinsanhebung bereits im nächsten Monat ausgehen. Die zuletzt festgestellte Abschwächung sowohl beim Wachstum als auch am Arbeitsmarkt sei als vorübergehend einzuschätzen.
Vorsichtige Geldpolitik
US-Präsident Donald Trump hatte sich für eine vorsichtige Geldpolitik ausgesprochen, weil er im Falle zu schneller Zinserhöhungen befürchtet, der US-Dollar könnte gegenüber anderen wichtigen Währungen in der Welt zu stark aufwerten. Dann würde es für US-Unternehmen schwieriger, Produkte zu exportieren.
Allerdings herrscht Unsicherheit gerade wegen Trumps wirtschaftspolitischer Ankündigungen. Sollte es tatsächlich zu einer deutlichen Steuersenkung kommen und gleichzeitig ein Infrastrukturprogramm in signifikanter Höhe aufgelegt werden, würde das nach Ansicht von Volkswirten die Inflation treiben und die Fed zu einer strafferen Politik zwingen. Den Ankündigungen Trumps folgten aber bisher keine Taten.
Auch der Internationale Währungsfonds hatte zu einer moderaten Geldpolitik aufgerufen. Der Fonds befürchtet vor allem Konsequenzen für das Wachstum in Schwellen- und Entwicklungsländern. Staaten und Unternehmen, die in Dollar verschuldet sind, müsse bei einer sehr starken US-Währung einen höheren Schuldendienst leisten.
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