Das teilte das Gericht in der Stadt Kecskemet am Donnerstag auf seiner Webseite mit. Insgesamt sind elf Männer angeklagt, neun sitzen in Untersuchungshaft, zwei sind flüchtig.
Die Leichen der 71 Opfer waren am 27. August 2015 in einem Kühllaster in Österreich gefunden worden. Der Lkw war am Autobahnrand nahe der burgenländischen Gemeinde Parndorf abgestellt. Der Fall hatte damals international große Erschütterung ausgelöst.
Eingepfercht und erstickt
Ungarn übernahm die juristische Aufarbeitung, weil die mutmaßlichen Verantwortlichen – Schlepper aus Bulgarien, Afghanistan und dem Libanon – dort verhaftet worden waren. Außerdem waren die Flüchtlinge, unter ihnen Iraker, Syrer und Afghanen, nach gerichtsmedizinischen Erkenntnissen bereits auf ungarischem Gebiet gestorben.
Die ungarische Staatsanwaltschaft hatte zu Monatsbeginn drei Bulgaren und einen Afghanen wegen mehrfachen Mordes unter besonders grausamen Umständen angeklagt. Sie sollen die Fahrt des Todes-Lkw organisiert und durchgeführt haben. Weitere sieben Männer werden der gewerbsmäßigen Schleuserei beschuldigt, gegen zwei von ihnen wird in Abwesenheit verhandelt. Die Bande soll im Jahr 2015 rund 1.200 Flüchtlinge nach Österreich geschmuggelt haben.
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