Der bei Luxemburgern beliebte niederländische Badeort Zandvoort wurde am Montag zum Schauplatz eines in dieser Stärke selten auftretenden meteorologischen Phänomens. Ein heftiges, vom Meer heranziehendes Unwetter löste eine laut Augenzeugen bis zu zwei Meter hohe Flutwelle aus. Liegestühle wurden weggefegt, einige Strandpavillons unterspült.
Meteorologen sprechen in diesem Fall von einem Wetter-Tsunami oder einer Seiche. Zu einer Seiche kommt es demnach, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Erstens muss der Luftdruck über dem Meer in kurzer Zeit schnell absinken, zweitens muss sich gleichzeitig der Wind schlagartig drehen.
Meeresoberfläche aus dem Gleichgewicht
Fallen diese beiden Phänomene zusammen, wird das Gleichgewicht der Meeresoberfläche derart gestört, dass eine Flutwelle entsteht, die vom Wind noch verstärkt wird. Seichen sind an sich nicht einmal besonders selten. Nur sind sie meistens so schwach, dass sie nicht bemerkt werden. Ein Mini-Tsunami, wie am Montag an der niederländischen Küste, bleibt eine meteorologische Ausnahmeerscheinung.
Im Video ist zu erkennen, wie sich das Meer zuerst zurückzieht, und dann eine Flutwelle heranbrandet.
Die Gewitterwolken über den Niederlanden lassen das Ausmaß des Unwetters erkennen
Panorama enorme #ShelfCloud @StormHour @EdAldus @helgavanleur pic.twitter.com/daP431smVR
— Ferry Krauweel (@ferrykrauweel) 29. Mai 2017
Timelaps van de draaiende kern in de #shelfcloud pic.twitter.com/dWelMum0Mc
— Ferry Krauweel (@ferrykrauweel) 29. Mai 2017
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können