Wachstum und Beschäftigung stünden nicht – wie mitunter behauptet – in Gegensatz zum Umweltschutz, sagte ILO-Generaldirektor Guy Ryder am Montag in Genf. «Wir haben verstanden, dass diese Annahme falsch ist», so der Vorsitzende zu Beginn der Jahrestagung der UN-Sonderorganisation. Die Verantwortlichen am Arbeitsmarkt müssten sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen, sagte Ryder wenige Tage nachdem US-Präsident Donald Trump den Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt hatte.
ILO-Chef Ryder sieht nach eigenen Worten im Klimaschutz eine Chance auf dem Weg zu einer gerechteren Arbeitswelt. Der Wandel in der Branche werde aber zu Umwälzungen führen. «Beschäftigung wird verloren gehen und Beschäftigung wird neu entstehen», sagte Ryder.
In den kommenden elf Tagen versammeln sich in Genf mehr als 4000 Delegierte aus 187 Staaten zur 106. Konferenz der ILO. Neben der Entscheidung über das Budget der Organisation soll auch an einer weltweiten Vereinbarung zu sicherer Migration gearbeitet werden. Dabei sollen Fragen zur Beschäftigung und zu menschenwürdiger Arbeit von Migranten behandelt werden. Zudem wurde eine Initiative zur Bekämpfung von Zwangsarbeit lanciert.
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