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Brüsseler Bürgermeister gibt auf

Brüsseler Bürgermeister gibt auf
(AFP/Thierry Charlier)

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Yvan Mayeur, der sozialistische Bürgermeister von Brüssel, wird sein Amt niederlegen.

Als er Mitglied im Vorstand von Samusocial, einer Hilfsorganisation für Obdachlose, war, soll er sich übermäßig selbst bezahlt haben. Am Donnerstagabend soll er seinen Rücktritt verkünden, so Medienberichte. «Er wird versuchen, die Mehrheit des Gremiums zusammenzurufen und seinen Rücktritt bekanntgeben», so ein Sprecher gegenüber der AFP. Weitere Details wurden nicht genannt.

Die ASBL Samusocial wird zu 98 Prozent aus öffentlichen Geldern finanziert. Das Budget beträgt rund 12 Millionen Euro. Wegen des Rechtsstatus der Organisation sei es für die öffentlichen Autoritäten nicht möglich, die Konten zu kontrollieren. Der Skandal wurde öffentlich, als ein Abgeordneter der Opposition bemerkte, dass die Verantwortlichen über 60.000 Euro pro Jahr erhalten hätten. Dem belgischen Fernsehsender RTBF zufolge soll Yvan Mayeur im Jahr 2015 16.800 Euro und im Jahr 2016 18.900 Euro erhalten haben – Geld, das eigentlich den Obdachlosen aus Brüssel zusteht.

Obdachlose aus Brüssel

Der Bürgermeister, der schon zu Beginn dieses Jahres seine Tätigkeiten beim Samusocial niedergelegt hat, meinte: «Ich bin ‹assistant social›, kein Mitglied einer Wohltätigkeitsorganisation.» Gleichzeitig stellte er sich selbst die Frage, ob seine Arbeit als Sozialarbeiter entlohnt werden müsse. Er lieferte die Antwort gleich mit. Die lautet: «Ja.» Gegenüber dem Le Soir sagte er aus, dass er monatlich – gerechtfertigt – 700 Euro erhalten habe.

Während der Gemeinderatssitzung vom Dienstag soll es dann zu einem Eklat gekommen sein. Yvan Mayeur soll sich geweigert haben, auf Fragen zu antworten. Er ließ die ehemalige Präsidentin des Samusocial das Wort ergreifen. Diese trat schon in der vergangenen Woche von ihrem Posten beim Samusocial zurück, weil sie auch fünfstellige Beträge erhalten haben soll.