Im November hatte der Verband noch mit einem Plus von 1,3 Prozent für 2017 und mit 1,1 Prozent für 2018 gerechnet. Die CBI-Prognose berücksichtigt aber noch nicht das Ergebnis der Parlaments-Wahl von Anfang Juni. Hier hatte die konservative Premierministerin Theresa May überraschend die Mehrheit verloren – was die Unsicherheit rund um die jüngst angefangenen Verhandlungen über den EU-Austritt Großbritanniens vergrößert hat.
Auch wenn es Anfang 2017 ein schwächeres Wachstum geben sollte, sorge «das Momentum vom letzten Jahr für viel Schwung», sagte CBI-Chefvolkswirtin Rain Newton-Smith. Insgesamt habe sich der Ausblick kaum geändert. Das Wachstum werde in den nächsten Jahren abebben, da die steigende Inflation den Lebensstandard dämpfe. «Und nach einiger anfänglichen Stärke wird die Unsicherheit auf den Investitionen lasten.»
Notenbankchef weniger optimistisch: geringere Kaufkraft
Der britische Notenbankchef Mark Carney war nach dem Verhandlungsbeginn am Montag weniger optimistisch und stimmte die Bürger des Landes auf Einkommensdämpfer ein. Die Unternehmen des Landes müssten wohl bald ihre Brexit-Pläne aktivieren, abhängig davon, wie die Gespräche verliefen, sagte Carney am Dienstag. «Es wird nicht lange dauern, bis wir alle herausfinden, inwiefern der Brexit ein gemütlicher Spaziergang ins Schlaraffenland wird.» In der Übergangsphase sei es wahrscheinlich, dass das Wachstum der Realeinkommen einen Dämpfer erhalte.
Zinserhöhungen erteilte Carney eine Absage, obwohl die Inflation in Großbritannien zuletzt wegen der Pfund-Schwäche gestiegen war. Die Notenbank müsse abwägen, ob sie gegen die Inflation vorgehe oder das Wachstum ankurble. Das drückte am Devisenmarkt auf den Kurs des britischen Pfund.
Der britische Finanzminister Philip Hammond warb derweil für Übergangsregelungen, um Verwerfungen zu vermeiden. Die Brexit-Verhandlungen haben am Montag begonnen. Sowohl die Europäische Union als auch Großbritannien erklärten, sie strebten einen geordneten Austritt an.
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