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Rassismus tötet

Rassismus tötet

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... und soziale Ungleichheit ebenso

Der US-amerikanische Student Otto Warmbier ist den brutalen Methoden der neostalinistischen Diktatur aus Nordkorea zum Opfer gefallen. Man kann wohl in diesem Zusammenhang getrost von kaltblütigem Mord reden.
Wenn aber nun das offizielle Amerika vor Empörung bebt, allen voran der größte Potus aller Zeiten und des Weltalls, kann man ihnen den Vorwurf der Scheinheiligkeit nicht ersparen.

In der Tat ermorden Repräsentanten der US-Staatsgewalt mit schöner Regelmäßigkeit wehrlose US-Bürger (aber auch Immigranten), allein weil sich diese den Tatbestand dunkler Hautfarbe zuschulden haben kommen lassen.
Die US-Gesellschaft ist nach wie vor in Teilen von Rassismus regelrecht durchsetzt. Und Rassismus tötet. Und dies nicht durch die Aktionen von tollwütigen Sheriffs, die sich offenbar nichts sehnlicher wünschen als den ausgestopften Kopf eines „Niggers“ über ihrem Sofa.

Rassismus tötet auch durch soziale Ungerechtigkeit, dadurch dass verarmte Bevölkerungsteile, allen voran die Schwarzen, die im Lande geboren sind, in ihrem Saft schmoren gelassen werden, was u.a. dazu führt, dass die meisten Mordopfer in den USA junge Schwarze sind, die von ihresgleichen umgebracht wurden.

Was die Rassisten, vor allem jene von ihnen, die an der Macht sind, nicht etwa dazu motiviert, für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen, sondern vielmehr diese Tragödie als „Beweis“ für die angebliche – natürlich genetisch bedingte – Minderwertigkeit der Afroamerikaner und anderer nicht- weißer Communities anzuführen.

Es ist aber nicht nur der Rassismus, der tötet, soziale Ungerechtigkeit tut es ebenso. Paradoxerweise hat die Trump-Administration – von der einige Elemente auf dem Gebiet der Rassendiskriminierung keine unbeschriebenen Blätter sind – in diesem Bereich für etwas mehr Gleichheit gesorgt: Trumps Feldzug gegen die Armen wird durch die weitgehende Zerstörung von Obamas Krankenversicherungsreform in allen ethnischen Gemeinschaften Opfer fordern. Auch unter weißen Trump-Wählern aus West Virginia.

In der Tat sorgt die soziale Ungleichheit derzeit in den USA für eine Drogenepidemie, die unzähligen sozial Benachteiligten zum Verhängnis wird. Die Leute schießen sich nicht mehr vornehmlich mit Bier und Bourbon die Lichter aus, sondern immer mehr mit legal erhältlichen Opioiden wie Fentanyl.

Das Dasein wird offensichtlich in Gottes Eigenem Land™ für immer mehr Menschen unerträglich, was dazu führt, dass sie sich in die Selbstzerstörung „retten“. Gewalt, Armut, Drogen, Rassismus: Ein Land, das nicht unbedingt viel gemeinsam hat mit jener „City upon a hill“, als welche gerade Erzkonservative es dem Rest der Welt gegenüber in ihrer verlogenen Propaganda so gerne darstellen.