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TennisDauerbrenner der Tennis-Szene: Jahrzehnte auf den Courts

Tennis / Dauerbrenner der Tennis-Szene: Jahrzehnte auf den Courts
Stan Wawrinka besiegte am Sonntag in der ersten Runde der French Open Andy Murray in drei Sätzen Foto: Alain Jocard/AFP

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Das Leben als Tennisprofi kann durchaus beschwerlich sein. Die Topstars haben kaum Pausen, schinden ihre Körper und stehen unter Druck, Ergebnisse abzuliefern. Doch für viele der Athleten und Athletinnen ist die Karriere ein Traum, den sie so lange wie möglich ausleben wollen. Manche treiben es auf die Spitze. Wir blicken auf fünf hochkarätige Profis und ihre Motivation, immer weiter zu machen.

Rafael Nadal (37): Im Juni 2022 bot sich dem Sandplatzkönig die goldene Möglichkeit zum Rücktritt. Im fortgeschrittenen Tennisalter von 36 Jahren hatte sich der Mallorquiner in Paris gegen alle Wahrscheinlichkeiten noch einmal auf den Thron geschwungen. Mit 22 Grand-Slam-Titeln war er zu diesem Zeitpunkt Rekordchampion und sein Körper signalisierte ihm klar, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Nadal hatte sich die Nerven in seinem Fuß betäuben lassen, um vernünftig laufen zu können. Er gewann, machte weiter, erlitt neue Blessuren und will nun, nach der Erstrundenniederlage bei den French Open gegen Alexander Zverev, noch immer nicht so ganz loslassen. „Wenn ich weiterhin Spaß habe und ich mich wettbewerbsfähig und gesund genug fühle, möchte ich noch eine Weile weitermachen“, sagte Nadal.

Angelique Kerber (36): Die Zeiten, in denen eine Schwangerschaft gleichbedeutend mit dem Karriereende war, sind zum Glück vorbei. Angelique Kerber wusste sofort, dass sie auch mit Tochter Liana an ihrer Seite weiter auf den Courts der Welt um Siege kämpfen will. Also wagte die 36-jährige frühere Weltranglistenerste Anfang des Jahres ein Comeback. „Die Liebe zum Tennis ist meine größte Motivation“, sagte die Kielerin, die ihre Auftritte dosiert und immer wieder auch Rückschläge akzeptieren muss. Zuletzt gelang ihr in Rom der Achtelfinaleinzug und damit eine ordentliche Vorbereitung auf Paris. Gerade mit Blick auf die Rasensaison will es Kerber noch einmal wissen.

Andy Murray (37): Der Schotte hat sein Karriereende längst verkündet. 2019 war das. Und was macht der dreimalige Grand-Slam-Champion und zweimalige Olympiasieger heute? Rennt mit einer Hüfte aus Metall noch immer über den Platz. Doch das Ende scheint zu nahen. Nun wirklich. Spätestens nach Olympia könnte Schluss sein für den ewigen Kämpfer, der in der ersten Runde von Paris an Stan Wawrinka scheiterte. „Ich habe nicht vor, über den Sommer hinaus zu spielen“, sagte Murray bereits Anfang des Jahres. Mal sehen, ob er sich diesmal dran hält.

Stan Wawrinka (39): Die ganz großen Zeiten von „Stan the Man“ liegen weit zurück. Zwischen 2014 und 2016 gewann der Schweizer drei Grand Slams – mittlerweile ist der Mann mit der Rückhand aus dem Bilderbuch abgerutscht auf Rang 98 der Weltrangliste, sein letzter Titelgewinn stammt aus dem Jahr 2017 in Genf. Doch Wawrinka, der vor fast 20 Jahren seinen Durchbruch schaffte, kann an guten Tagen noch immer groß aufspielen, wie er jetzt beim 6:4, 6:4, 6:2 in Paris gegen Murray bewies. Und er sieht sich in einer Vorbildrolle: „Ich glaube, dass es auch ein gutes Beispiel für die jungen Kinder ist, wenn man ihnen zeigt, dass die Leidenschaft nicht verschwindet, nur weil man älter wird.“

Venus Williams (43): Die US-Amerikanerin ist ein Extrembeispiel – und in etwas anderen Bahnen unterwegs als ihre Kollegen. Mit 43 Jahren hat die siebenmalige Grand-Slam-Siegerin ihre Karriere noch immer nicht beendet, reist aber lange schon nicht mehr permanent mit der Tour um den Globus. Doch die eine oder andere Wildcard nimmt Williams noch gerne an – zuletzt in Miami, als sie in der ersten Runde scheiterte. (SID)