Es brauchte einiges an Zeit, bevor deutlich wurde, was an diesem 7. Oktober in den an den Gazastreifen angrenzenden israelischen Gebieten tatsächlich geschehen war. Raketenangriffe von palästinensischen Terrororganisationen auf Israel gab es auch schon vorher, wenn auch nicht in dieser Intensität. Niemals zuvor wurden Tausende Geschosse innerhalb kürzester Zeit auf israelische Städte abgefeuert. Und niemals zuvor schafften es so viele Kämpfer, die an sich scharf bewachte und gesicherte Grenze zwischen den beiden Gebieten zu überwinden. Einzelne schon, aber keine Tausende. Doch was sie anrichteten, mit den Menschen in den Kibbuzim, auf einem Festivalgelände, in den Städten und Straßen, ist das eigentlich Ungeheuerliche an dieser wohl schlimmsten Episode des sich seit vielen Jahrzehnten hinziehenden israelisch-palästinensischen Konflikts. Die Brutalität und Bestialität, mit der die Angreifer vorgingen, findet kaum ihresgleichen in der jüngeren Geschichte. Noch einen Monat danach tauchen neue Zeugnisse über die schrecklichen Taten der Hamas auf, werden in sozialen Netzwerken Bilder der Geschehnisse veröffentlicht, die kaum zu ertragen sind. Mittlerweile wohl aber auch, um den Bildern der israelischen Angriffe im Gazastreifen etwas entgegenzusetzen.
Die Zahlen sind bekannt: 1.400 Menschen sind bei den Angriffen in Israel getötet worden, rund 240 Menschen wurden von der Terrorbande in den Gazastreifen verschleppt. Die Geiseln sollten gegen in israelischen Gefängnissen einsitzende Palästinenser ausgetauscht werden, hieß es anfangs. An die 3.000 Hamas-Kämpfer sollen an dem Angriff beteiligt gewesen sein. Davon sollen rund 1.000 getötet und 200 von israelischen Sicherheitskräften gefangen genommen worden sein, die anderen seien in den Gazastreifen zurückgekehrt, so die Deutsche Presse-Agentur.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können