Das Innere ist geprägt durch einen einmaligen Mix aus biederen Elementen mit Parkettböden, Lüstern, antiken Möbeln und farbintensiver zeitgenössischer Kunst. Das Konzept der Gründer Raphael Gindt und Daniel MacLloyd war wohl das richtige, gemessen an Erfolg und Resonanz.
Die Künstler des „Kamellebuttek“ erschaffen ihre eigenen Kunstwerke, erledigen aber auch Auftragsarbeiten im In- und Ausland. Für ihre Arbeiten verfügen sie mittlerweile auch über einen alten ehemaligen Bauernhof in Deutschland, wo ausreichend Raum für großformatige Werke ist. Street-Art und Urban-Art gehören eigentlich in den öffentlichen Raum. Dass kleinformatige Werke durchaus ihren Reiz im heimischen Wohnzimmer oder Treppenhaus haben können, wird den Besuchern des „Kamellebuttek“ eindrucksvoll vor Augen geführt.
Sich auf die eigenen Wurzeln besinnen
Bei der Ausstellung zum fünfjährigen Bestehen wollte man sich wieder auf die Wurzeln des „Kamellebuttek“, Street-Art und Urban-Art, besinnen. Im Laufe der Jahre fanden viele Ausstellungen mit externen Künstlern statt. Ein besonders großer Erfolg war die Gruppenausstellung „Hidden Gems – open call 2023“, wo 69 Werke von Künstlern aus zehn verschiedenen Ländern zu sehen waren. Eine Teilnahmegebühr wurde nicht erhoben, lediglich ein Anteil des Verkaufspreises musste an die Galerie entrichtet werden.
Die Ausstellung war eine logistische Herausforderung. Dennoch möchte man das Konzept beibehalten, mit verbesserter Ausleuchtung und Inszenierung. Im Einfamilienhaus hat sich in den letzten fünf Jahren vor allem im ersten Stockwerk einiges getan. Hier wurden die Räume neugestaltet, Blickfang ist hier ein sorgsam begrünter Raum mit Dschungel-Atmosphäre.
Kochateliers für Flüchtlinge und Kunstschule
Ein wichtiges Element des „Kamellebuttek“ ist die Kunstschule. Hier werden sechs verschiedene Kunstkurse angeboten, die sich sowohl an Kinder und Jugendliche als auch an Erwachsene jedes Alters richten. Die Kurse in Madness-Painting, Street-Art, Fotografie, Collage und Skulptur, Kalligrafie und Virtual Reality Painting haben gemein, dass sie kostenlos angeboten werden und im „Kamellebuttek“ stattfinden. Den Gründern schwebt längerfristig eine Vereinigung ohne Gewinnzweck vor, die etwa ähnlich wie Musikschulen funktionieren könnte. Daneben finden im „Kamellebuttek“ ebenfalls Kochateliers für Flüchtlinge im Rahmen von „Mir wëllen Iech ons Heemecht weisen“ statt.
Bei der aktuellen Ausstellung sind Werke von Lisa Junius, Raphael Gindt, Chiara Dahlem, Sarah Mandres, Thomas Iser, Koga One, Stick, Asaz One, Daniel MacLloyd, Jo Malano, Kit Empire und Thomas Lloyd zu sehen.
Die Galerie ist dienstags, donnerstags und samstags von 14 bis 18 Ur geöffnet. Pro Ausstellung gibt es gewöhnlich ein After-Work-Event von 17 bis 21 Uhr. Der „Kamellebuttek“ befindet sich in der rue Marcel Reuland, Hausnummer 14, in Esch.
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