Der deutsche Radprofi Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) hat seinen zweiten Sieg bei der 78. Auflage der Vuelta verpasst. Den 27-Jährigen stoppte ein Sturz kurz vor dem Ziel nicht, erst im Sprint scheiterte er hauchdünn als Zweiter im Ziel in Lekunberri. Nach den 158,3 Kilometern der 15. Etappe siegte der Portugiese Rui Costa (Intermarché-Circus-Wanty), Santiago Buitrago (Bahrain-Victorious) kam auf Rang drei. Titelverteidiger Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) diktierte lange das Geschehen an der Spitze, kam am Ende aber nicht über Platz vier hinaus. Der Luxemburger Michel Ries vom Team Arkéa-Samsic fuhr am Sonntag auf den 108. Platz und hatte 11:43 Minuten Rückstand auf Costa.

An der Spitze der Gesamtwertung änderte sich nichts. Einen Tag vor dem zweiten Ruhetag dominieren die drei Top-Fahrer Sepp Kuss, Primoz Roglic und Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard weiter die Grand Tour. Schon am dritten Tag in Folge belegten die Radprofis des niederländischen Teams Jumbo-Visma die ersten drei Gesamtränge. Kuss führt mit 1:37 Minuten vor Roglic und mit 1:44 Minuten vor Vingegaard.

Vorjahressieger Evenepoel hatte sich am Samstag einen Tag nach seiner schweren Niederlage und einem Rückstand auf die Spitze von 27 Minuten mit dem Tagessieg zwar etwas rehabilitiert. Doch weiterhin beträgt sein Abstand zur Spitze satte 16:22 Minuten. „Gestern war ein schwieriger Tag. Das schlechte Gefühl hat sich bis in den Abend gezogen, ich habe nicht gut geschlafen, hatte viele negative Gedanken in meinem Kopf“, sagte Evenepoel nach seinem Etappensieg am Samstag: „Heute bin ich aufgewacht und habe mir vorgenommen, einfach das Beste herauszuholen. Ich denke, ich kann sehr stolz auf diese Antwort sein nach dem Vortag.“ Mit der Entscheidung im Gesamtklassement hat der Belgier aber nichts mehr zu tun. Ries liegt auf dem 57. Platz, 1.41:56 Stunden hinter Kuss.

Nach dem Ruhetag am Montag erwartet die Radprofis einen Tag später eine größtenteils flach-wellige Etappe zwischen Liencres Playa und Bejes, die in einem steilen Showdown enden dürfte. Der Zielanstieg der Kategorie zwei beinhaltet auf den letzten fünf Kilometern 14 Prozent Steigung. (dpa)