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Streik 1942Als sich Luxemburger den Nazis verweigerten und mit ihrem Leben zahlten 

Streik 1942 / Als sich Luxemburger den Nazis verweigerten und mit ihrem Leben zahlten 
In Wiltz – „Cité martyre“ – wurde am Donnerstagmorgen an die Opfer der Streikaktionen vom Spätsommer 1942 erinnert Foto: Editpress/Julien Garroy

An vielen Orten des Landes, allen voran in Wiltz, Schifflingen und Esch, wurde und wird in diesen Tagen an die Zeit Ende August, Anfang September 1942 erinnert. Als Luxemburg in den internationalen Medien Beachtung fand, weil es dem Nazi-Besatzer mit Streikaktionen die Stirn bot. Es war ein klares Nein gegen Fremdherrschaft und ein unmissverständliches Bekenntnis für Freiheit. Der Preis dafür war hoch.

„De Willy wollt déi preisesch Uniform ni undoen!“ – Wenn Tante Cécile im Familienkreis über ihren Ehemann sprach, hatte sie Tränen in den Augen, selbst Jahrzehnte nach den Ereignissen. Sie war schwanger, als Willy 1942 zwangsrekrutiert wurde. In Wehrmachtsuniform ist er gen Osten gezogen, notgedrungen, um die Familie vor Vergeltung zu schützen. Von der Front kehrte mein Onkel nicht mehr zurück. Annie, seine Tochter, hat er nie in Armen halten können.

Wie viele Luxemburger wurde Willy ein Opfer von Nazi-Gauleiter Gustav Simon. Dieser hatte am 30. August 1942 angekündigt, die Luxemburger Jugend für den Krieg zu rekrutieren und in die deutsche Uniform zu zwingen. Wie bereits beim Volksangehörigkeitsreferendum 1941 sträubten und wehrten sich die Luxemburger landesweit mit einem deutlichen Nein.

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Gronk
3. September 2023 - 23.31

Deshalb gilt auch heute noch: Wehret den Anfängen...

Wahlflüsterer
3. September 2023 - 9.34

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