Bereits gegen 21.00 Uhr waren schon mehr Feierfreudige anwesend, als man sich erhofft hatte. Die Zahl von 300 Besuchern war überschritten, wie Tessy Troes dem Tageblatt gegenüber erklärte. Für die letzte Ausgabe setzten die Veranstalter auf ein neues Konzept. Im Line-up standen die Singer-Songwriterin Hannah H, Edsun, Awa Pa Los Calvos, Zero Point Five, Dessy Mesk und Nea Lone. Ab 00.30 Uhr bis in die Morgenstunden tanzte die Menge mit DJ Aka Ghost so richtig ab. In der angrenzenden Orangerie dokumentierte eine Ausstellung mit Fotos, Plakaten und Erinnerungen die zehnjährige Geschichte des Festivals. Am Sonntag fand bis 14.30 Uhr ein Flohmarkt statt. Verkauft wurden Teile der Kulissen wie Stühle, Deko oder Beschilderungen.
Das Festival gründeten damals ein Dutzend Freunde und Schulkameraden. Ihre Absicht war es, ein Musikfestival für den Norden des Landes zu organisieren. Über all die Jahre bot die Vereinigung Melting Pot ein breit gefächertes Musik-Potpourri. In- und ausländische Musiker und Bands brachten die Besucher mit unterschiedlichen Musikstilen zum Feiern.
Die erste Auflage im Jahr 2013 in Mersch wird dem Organisationskomitee sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Ein Jahr lang wurde das Festival vorbereitet, bis ins letzte Detail geplant. Zwölf Stunden vor Beginn überprüfte ein Bühnentechniker alle Installationen. Bei seiner Nachfrage, wann denn die Beleuchtung angebracht werden solle, herrschte schweigen. Niemand dachte ans Licht. Dabei sollte es ein besonderes Festival werden: ein veganer Stand, politische Diskussionen um die Zukunft der Jugend und der Demokratie, wie man in der Festbroschüre nachlesen kann. Die Techniker waren der Melting Pot asbl. nicht nachtragend. Im Gegenteil, das Team von WK Sound installierte innerhalb weniger Stunden das notwendige Material und war bis zuletzt Partner vom Last Summer Dance.
Die zweite Auflage war besser geplant, allerdings sagte der Headliner in letzter Minute ab. Zu allem Überfluss quittierte das Mischpult seinen Dienst, Musiker kamen mit Verspätung an und das Wetter spielte nicht mit, wie man aus dem Rückblick entnehmen kann.
Von Mersch an die Pforte der Ardennen
Ein neues Zuhause fand die Melting Pot asbl. in Erpeldingen an der Sauer. Wegen Infrastrukturarbeiten in Mersch zog das Festival um. In Erpeldingen habe man sich gleich zu Hause gefühlt. Der Park mit seinen Bäumen und dem Schloss war eine einzigartige Kulisse. Das Festival wurde auf zwei Tage ausgeweitet, genauso wie das Line-up. Immer mehr internationale Künstler fanden den Weg zum Last Summer Dance.
Der Bekanntheitsgrad des Festivals stieg weiter an. Im Sommer 2021 weiteten die Veranstalter ihr Event auf drei Tage aus. Missgeschicke der ersten beiden Auflagen stärkten den Teamgeist. Auch die achte Auflage war wieder ein voller Erfolg. Es sollte aber die letzte Edition sein.
Man sollte immer dann aufhören, wann es am schönsten ist, sagt Tessy Troes gegenüber dem Tageblatt. Alle Mitstreiter seien berufstätig oder haben andere Verpflichtungen jeglicher Art. Umso schwieriger sei es, mit dem Ursprungsteam das Festival fortzusetzen. Auf unsere Frage hin, ob denn irgendein anderer Verein im Raum Ettelbrück, Diekirch, Erpeldingen an der Organisation interessiert sei, meinte die Mitbegründerin: „Leider nein.“ Es sei fast ein Ding der Unmöglichkeit, Ehrenamtliche zu finden.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können