Headlines

Die elf Unterkünfte am Minett-TrailEsch und Linger fehlen immer noch

Die elf Unterkünfte am Minett-Trail / Esch und Linger fehlen immer noch
Probleme mit einem Bauunternehmen verzögern angeblich die Eröffnung des schmucken „Gîte“ in Linger. Wann die ersten Gäste dort übernachten können, steht in den Sternen. Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Elf „Gîtes“ liegen entlang des 90 Kilometer langen Minett-Trails. Neun dieser Übernachtungsmöglichkeiten haben geöffnet und erfreuen sich laut Betreiber einer gewissen Beliebtheit. Zwei der Unterkünfte, auch „Kabaisercher“ genannt, sind aber immer noch nicht buchbar: Esch und Linger. An beiden Orten scheint es unvorhergesehene Probleme zu geben. Eine Bestandsaufnahme. 

Das hehre Ziel, im Februar 2022 gemeinsam mit der Kulturhauptstadt Esch2022 zu starten, gelang den „Gîtes“ am Minett-Trail nicht ganz. Erst fünf Monate später, im August, waren einige „Kabaisercher“ bereit. Nach und nach folgten andere. In neun von ihnen kann heute, mitten zur schönsten Jahreszeit 2023, übernachtet werden. Zwei fehlen aber leider immer noch auf der Liste: das in Esch und jenes in Linger in der Gemeinde Käerjeng.

Linger

Was die Unterkunft in Linger in der alten Schule anbelangt, könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, wann eröffnet werden könne. Die Gemeindeverwaltung weist darauf hin, dass es Probleme mit einer am Bau beteiligten Firma gebe. „Solange die nicht geklärt sind, können wir nicht eröffnen.“ Wohl handele es sich eigentlich um Kleinigkeiten, die aber seien unverzichtbar, damit der Standort den erforderlichen Sicherheitscheck bestehen könne.

Die Verzögerung ist umso bedauerlicher, als der Umbau der alten Schule zu Beginn recht zügig erfolgte und es durchaus so aussah, als ob man hier sogar als Erstes Gäste empfangen könne. Jetzt steht das Ganze in den Sternen. Ein Eröffnungsdatum könne zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls nicht genannt werden, heißt es.

Esch/Alzette

Nach Esch dann, in den Ellergronn – ein Naturschutzgebiet. Dort steht ein futuristisch anmutender „Schlafpilz“ mitten im Grünen. Im März dieses Jahres (!) schien er bezugsfertig. So zumindest der Eindruck, den man bei einem Ortsbesuch haben konnte. Bis heute hat aber noch kein Gast dort übernachtet, zumindest nicht offiziell.

Unseren Informationen zufolge mussten in den vergangenen Monaten einige Sicherheitsanpassungen vorgenommen werden. Im September könnte der „Gîte“ nun aber endlich grünes Licht bekommen und eigentlich ab dann auch gebucht werden können, hört man. Sicher ist das aber nicht. Genaueres war, trotz mehrmaliger Nachfrage, in den letzten Tagen nicht zu erfahren, weder von der Gemeindeverwaltung selbst noch vom Architekturbüro, das den Übernachtungspunkt entworfen hat. Auch Betreiber Simpleviu wirkt äußerst wortkarg. Die „Kabaisercher“ in Esch und Linger habe man noch nicht im Programm und aufgrund der von den Gemeinden bisher erhaltenen Informationen sei es auch nicht möglich, zu sagen, wann die beiden verbleibenden Unterkünfte auf der Online-Plattform zur Buchung angeboten werden könnten. 

Wasserversorgung

Der Escher Spot ist sowieso etwas speziell. So wie der zum Übernachten umgebaute Eisenbahnwaggon im Fond-de-Gras (Petingen) ist er nicht in einem Fundament verankert. Er ist auf einem Anhänger montiert und kann – theoretisch – seinen Standort wechseln. Auf der Webseite des Minett-Trail heißt es: „Mit wenigen Handgriffen lässt sich das gesamte System an immer neuen Orten aufbauen.“ – Na ja, ganz so einfach dürfte sich das dann doch nicht gestalten, vor allem auch, weil zum Transport ein kräftiges Zugfahrzeug benötigt wird. Außerdem muss die Plastikkuppel für den Transport zusammengefaltet und nachher wieder aufgerichtet werden. Alles keine Kleinigkeit. 

Gespannt sein darf man auch, wie die Wassernutzung im Escher Pilz in der Praxis funktioniert. Er ist nämlich an keine Wasserleitung und an keinen Abwasserkanal angeschlossen. Deshalb ist der Wasserkonsum limitiert und das benutzte Wasser muss von Hand, und selbstverständlich den Umweltauflagen entsprechend, recht aufwendig entsorgt werden.

Probleme seien da, um gelöst zu werden, sagte Simpleviu-Chef Philippe Morgado in einem Tageblatt-Gespräch. Die neun bisher buchbaren „Kabaisercher“ entlang des Minett-Trails würden sich jedenfalls großer Beliebtheit erfreuen. Ende des Jahres ziehen wir Bilanz.

Ursprung des Trails und der „Kabaisercher“

Die Idee des Minett-Trails, dem 90 Kilometer langen Etappenwanderweg im Süden des Landes, ist bereits 2017 im Rahmen der Kandidatur für das Label der „Minett Unesco Biosphere“ entstanden. Eines der Hauptziele war es, die außergewöhnlichen Naturlandschaften und das industrielle Erbe so aufzubereiten und zu inszenieren, dass sie sich touristisch besser vermarkten lassen.
Seit Ende 2021 ist der Minett-Trail fertig beschildert und geöffnet. Auf zehn Etappen verbindet er Dörfer und Städte und bietet viele verschiedene Wandermöglichkeiten. Im Hinblick auf Esch2022, die Europäische Kulturhauptstadt, bot sich die Gelegenheit, neue Ideen umzusetzen: die 11 „Kabaisercher“ entlang des Trails. Hierfür wurde Ende 2019 in Zusammenarbeit mit dem „Ordre des architectes et ingénieurs-conseils“ (OAI) ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Die Kabaisercher sind einer der Preisträger der Luxembourg Tourisms Awards 2023.
Info: minetttrail.lu

 

Die neun aktuell buchbaren Unterkünfte

Petingen (Fond-de-Gras), Differdingen (Lasauvage), Sanem (Beles), Schifflingen, Monnerich (Bergem), Kayl-Tetingen, Rümelingen, Düdelingen (Quartier Neischmelz), Bettemburg (Parc Merveilleux) 
Info und Buchung: simpleviu.com

mgoetz
23. August 2023 - 15.45

@nomi: wou gesidd Dir dann, dat Kabaisercher lokalen Hôteler Konkurrenz machen? Eigentlech sind di Gîten eng gudd Ergänzung zur bestoender Offer.
marco goetz

Jeannot
23. August 2023 - 15.42

„Die neun bisher buchbaren „Kabaisercher“ entlang des Minett-Trails würden sich jedenfalls großer Beliebtheit erfreuen.“ Ech wunnen op 100m vun der bieleser Gîte eweg a ka bestätegen, dass do vill lass ass. Ech hunn awer do nach ni ee Wanderer gesinn. Dat ass eng total Partybud ginn, wou regelméisseg um Weekend esou Kaméidi ass, dass een am Summer d‘Fënster muss zou hunn. Sënn an Zweck vun der Gîte goufen total verfeelt. Emsou méi wann ee wees, wéivill Suen d‘Gemeng do eragepompelt huet.

Nomi
23. August 2023 - 14.49

Kabaisercher : Et ass awer einfach dem Stei'erzuehler sein Geld zur Fenster raus ze schmeissen.

Do haetten se sollen een Accord mat den lokalen Hotellier'ren aushandelen an deenen keng Konkurenz machen.

Ech fro'en mech just wei' dei' Keschten an 2-3 Johr betreffend Propetei'et an Hygiene ausgesinn.