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RotondesLes Savy Fav in Luxemburg: Die Indierock-Helden treten bei den „Congés annulés“ auf

Rotondes / Les Savy Fav in Luxemburg: Die Indierock-Helden treten bei den „Congés annulés“ auf
Tim Harrington in seinen wechselnden Arbeitsklamotten Foto: Wikimedia Commons/Rama

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Die „Congés annulés“ in den Rotondes bieten an ihrem vorletzten Abend ein besonderes Schmankerl. Aus New York reisen mit Les Savy Fav wahre Indierock-Helden an – die allerdings seit mehr als zehn Jahren kein neues Album herausgebracht werden. Eine Runde müdes Wiederaufgewärmtes dürfte es trotzdem nicht werden.

Tim Harrington, der Sänger der Band, hat die LSF-Konzerte immer zu etwas ganz Besonderem werden lassen. Weil er auf der Bühne jedes Mal glaubhaft versichert, ein Frontmann der etwas anderen Art zu sein, ein ziemlich durchgeknallter nämlich. Viel Interaktion mit dem Publikum, wechselnde Kostüme und ein Herumklettern an allen Gerüsten oder Stangen, die sich im Saal irgendwie finden lassen, gehörten jahrelang zum Standardprogramm eines LSF-Konzertes. Harrington ist, wenn er die Bühne betritt, dann der anmaßend überzeugte Fuchs, den er in einem der Hits der Band, „The sweat descends“, beschreibt: „One cock sure fox in a house of hens – my mouth will water where the sweat descends.“

Wer zu den verrückten Hühnern zählt, die Harrington schon mal mit wässrigem Mund durch ein LSF-Konzert scheuchte (vielleicht sogar im legendären Café A in Oberkorn, irgendwann in den 90ern), dürfte, so es ihm die Zeit gestattet, am Dienstag den Weg in die Rotondes antreten, zählen LSF doch zu den Bands, von denen man live kaum genug kriegen kann.

Gegründet haben sich Les Savy Fav 1995 in New York. 1997 erschien das erste Album „3/5“. Es folgten „The Cat and the Cobra“ (1999), „Go Forth“ (2001), „Let’s stay Friends“ (2007) und „Root for Ruin“ (2010), die vier letzten Alben alle auf dem Label French Kiss. Wer die Band nicht kennt, ist wohl am besten mit der Single-Zusammenstellung „Inches“ bedient, die 2004 erschien und 2008 neu aufgelegt wurde.

Hooks und Hymnen

In ihren Anfangstagen passte der noch rohe Sound der Band wohl am besten in die Schublade des Noise Rock, sprang aber auch damals schon immer wieder aus dieser raus, vor allem wegen der Melodien, der unwiderstehlichen Hooks und des Hymnenhaftens, das LSF-Songs so oft prägt. Mit der Zeit wurde die Band, na ja, radiotauglicher, was aber hier absolut als Kompliment zu nehmen ist. Als Beleg dafür sei der Anspieltipp „Let’s get out of here now“ genannt, neben „Patty Lee“ wohl der LSF-Song mit dem größten Hitcharakter.

Am Dienstag öffnen die Türen der Rotondes um 20 Uhr für Tim Harrington, Seth Jabour, Syd Butler, Harrison Haynes und Andrew Reuland. Wenn Les Savy Fav etwas stehen lassen von den Rotondes, findet dann am Mittwoch das Closing Event der „Congés annulés“ statt. (A.B.)