Die Gewitterzelle, die am Mittwoch von Frankreich her ins Land zog, wies an ihrer Stirn ein sog. „Bow Echo“ (Bogenecho) auf. Dieses erscheint auf dem Radarbild als Bogen, daher der Name, erklärt Philippe Ernzer von Météo Boulaide dem Tageblatt gegenüber. Solche Wolkenformen hätten typischerweise stürmische Windböen im Gepäck, im schlimmsten Fall erreichten diese auch Orkanstärke. In Luxemburg sei der „Worst Case“ zwar nicht eingetreten – an den Stationen Schengen und Remich seien gerade mal knappe 63 Kilometer pro Stunde gemessen worden – im benachbarten Saargau, bei Perl-Sinz-Renglischberg, seien es allerdings schon 87 Stundenkilometer gewesen.
Auf dem Foto unseres Redakteurs Tobias Senzig, das auf der Landstraße von Mompach nach Wasserbillig entstanden ist, sieht man den markanten Rand des Bogenechos, gekennzeichnet durch eine „Shelf Cloud“ (Böenfront). An diesen Fronten gebe es viele „Wolkenfetzen“, die wie ein Tornado aussehen können – aber meistens keine sind, erklärt Ernzer. Trotzdem sei es nicht ausgeschlossen, dass aus solchen sog. Trichterwolken – rotierende Wolkenschläuche, deren „Rüssel“ den Boden nicht berührt – auch mal Tornados entstehen können. Auf dem Bild sei nicht zu erkennen, ob es sich um einen Wolkenfetzen oder einen kurzlebigen Wirbel handelt – ein echter Tornado wurde am Mittwoch in Luxemburg jedenfalls nicht gemeldet.
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