Der Botschafter der USA in Luxemburg, Thomas M. Barrett, hat am Donnerstag Ettelbrück einen Besuch abgestattet. Nach der Begrüßung um 14 Uhr am Patton-Denkmal inklusive Niederlegen von Blumen ging es nach dem Abspielen der Nationalhymnen Luxemburgs und der Vereinigten Staaten von Amerika weiter zum Patton-Museum. Dort gab es eine kurze Führung für den Botschafter und seine Gattin – unter anderem waren auch das Schöffenkollegium und der neue Gemeinderat dabei. Weiter ging es mit der Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Ettelbrück unter Anwesenheit des neuen Bürgermeisters Bob Steichen. Im Anschluss daran wurde noch ein wenig mit den Gästen geplaudert, bevor um etwa 16 Uhr schließlich die Abreise geplant war.
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▪ Befreit, aber nicht frei
(14.04.2015, juedische-allgemeine.de)
Von Michael BRENNER - Der Autor ist Professor für jüdische Geschichte und Kultur in München sowie Direktor des Zentrums für Israel-Studien der American University in Washington.
(…) Die Perspektive einiger Überlebender auf ihre Befreiung erzählt eine andere Geschichte, wenn sie später darüber berichten konnten. (…) Der aus Polen stammende Julius SPOKOJNY, später Präsident der Jüdischen Gemeinde Augsburg, erinnerte sich an seine Enttäuschung nach der Befreiung im KZ Buchenwald: "Die Amerikaner haben damals viele Deutsche aus Weimar und Erfurt in das KZ Buchenwald hereingeführt. Ich war der Meinung, jetzt werden die im Lager bleiben, und wir gehen in ihre Wohnungen, nachdem die Deutschen das hier alles inszeniert hatten, für den Krieg und das Morden verantwortlich waren. Jetzt ist unsere Befreiung gekommen - wie soll das also anders möglich sein? Ich sah mir jeden Deutschen an und sagte mir: jetzt bekomme ich seine Wohnung, und er geht in mein Lagerbett. Es hat sich aber herausgestellt, dass die am Abend wieder nach Hause geschickt wurden, ganz gleich, welche Verbrechen geschehen sind, und wir mussten in den Lagerbetten bleiben. Und noch jahrelang hat man uns in geschlossenen Lagern gehalten." In der Tat war die Befreiung für die meisten dieser nun als "Displaced Persons" eingestuften Menschen zuerst einmal ein Übergang von einem Lager ins andere. Gewiss, die Todesängste und die Qualen in den Konzentrationslagern gehörten nun der Vergangenheit an, aber oftmals blieb man in den DP-Lagern zunächst einmal weiterhin hinter Stacheldraht und war in seiner Bewegung eingeschränkt. Freiheit sah anders aus. So hieß es bald unter den jüdischen Überlebenden: "Wir sind befreit, aber nicht frei." Wie es den Einzelnen nun unter den neuen sowjetischen, amerikanischen, britischen oder auch französischen Machthabern ging, hing oft von deren Persönlichkeit ab. Einige der DP-Lager hatten jüdische Kommandanten, die sich des Schicksals der Überlebenden annahmen, und einige untergetauchte deutsche Juden entdeckten unter ihren Befreiern jüdische Offiziere. Vor anderen "Befreiern" musste man sich dagegen schützen. Bekannt sind die Aussagen von den im Versteck überlebenden jungen jüdischen Frauen in Berlin oder Dresden, die sich erst einmal vor den sowjetischen Befreiern verstecken mussten, um nicht das gleiche Schicksal zu erleiden wie andere junge Frauen, auf die die Soldaten bei der Befreiung Deutschlands stießen. Zudem glaubte man ihnen oft nicht, dass sie Juden seien. Hitler hätte ja alle getötet, mussten sie hören. Manchen gelang es erst durch die Rezitation des "Schma Israel" oder eines anderen hebräischen Gebetes, einen jüdischen Offizier ausfindig zu machen, der sie dann unter seine Fittiche nahm. Hinzu kam, dass es unter den Amerikanern durchaus ausgesprochene Antisemiten gab, wie den Kriegshelden General George Smith PATTON, der den Nazis in ihrer Behandlung gegenüber den Juden noch nachträglich recht gab. Für ihn, dem die DP-Lager in der amerikanischen Zone unterstanden, standen die Juden "niedriger als Tiere". (…)
MfG
Robert Hottua