Wind und Rauch haben die Verlegung des brennenden Autofrachters vor der niederländischen Küste am Wochenende verhindert. Bergungsspezialisten warteten auf ein Drehen des Windes. Das kann nach Einschätzung der Wasserbehörde in Den Haag Tage dauern. „Bis dahin bleibt das Schiff an seiner heutigen Position“, hieß es zunächst am Sonntag. Am Abend dann die Wende: Es wird doch ein Versuch gestartet, das Schiff abzuschleppen.
Der eigentliche Plan: Am Wochenende soll die seit Tagen brennende „Fremantle Highway“ mit rund 3.800 Autos an Bord von ihrem jetzigen gefährlichen Liegeplatz weggeschleppt werden – nach Osten vor die Wattenmeerinsel Schiermonnikoog. Doch der starke Südwestwind blies den Rauch aus dem Frachtschiff direkt über den Schlepper. Das machte den Einsatz zunächst unmöglich, wie die Behörde sagte.
Doch trotz widriger Umstände begannen Experten am späten Sonntagnachmittag damit, die „Fremantle Highway“ von der Nordsee-Insel Terschelling zu einem vorläufigen Ankerplatz etwa 16 Kilometer weiter nördlich zu schleppen. „Heute Nachmittag war deutlich weniger Rauch auf dem Frachtschiff“, erklärte die für Wasserwege zuständige niederländische Behörde Rijkswaterstaat. Die Stabilität des Schiffes werde ständig überwacht, um einen Untergang und eine Umweltkatastrophe im Wattenmeer zu verhindern. Der Schleppvorgang wird den Angaben zufolge bis zu 14 Stunden dauern.
Der seit Mittwoch wütende Brand auf dem Frachter war zwar schwächer geworden. Doch die Gefahr, dass die Stahlwände der Hitze nicht mehr standhalten, bleibt hoch. Bei Rissen oder sogar einem Auseinanderbrechen und Kentern droht eine Ölpest – eine Katastrophe für die Nordsee, das besonders geschützte Wattenmeer mit seinen Vogelgebieten und die Inselbewohner. Bisher kann das Feuer nicht gezielt gelöscht werden. Löschwasser könnte das Schiff zum Kentern bringen. Trotz der ungeheuren Hitze durch den Brand tief im Bauch des Schiffes auf den Autodecks hätten die Stahlwände auch unter der Wasserlinie standgehalten.
E-Autos als Brandherd?
Der neue Ankerplatz vor Schiermonnikoog soll sicherer sein, erklärte die Behörde. Er sei weiter entfernt vom Schiffsverkehr und windgeschützter. Dort sollte der Frachter so lange bleiben, bis er in einen Hafen geschleppt werden kann. Noch ist nicht bekannt, welcher Hafen das sein sollte.
Auf den Inseln macht man sich dennoch Sorgen. Und der Transport des brennenden Schiffes ist riskant, räumte auch der niederländische Minister für Infrastruktur und Wasserverwaltung, Mark Harbers, ein. „Der Ausgangspunkt ist, dass die Situation auf dem Schiff es zulässt und dass Schäden für Mensch und Umgebung so weit wie möglich begrenzt werden.“
Die unter der Flagge Panamas fahrende „Fremantle Highway“ war in der Nacht zum Mittwoch auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als das Feuer ausbrach – auf der Höhe der Insel Ameland. Bei der Evakuierung der Besatzung starb ein Mensch. Brandherd war möglicherweise die Batterie eines elektrischen Autos. Aber bestätigt ist das bisher nicht. Das Schiff hatte auch weitaus mehr E-Autos geladen, als zuvor gemeldet worden war, nämlich 500 statt 25. (dpa)
@ Grüne, traut euch / GOOD JOKE :-))
Wann erfahren wir das es ein Diesel war, der diese Katastrophe auslöste.