Headlines

TemperaturenDer Juli wird höchstwahrscheinlich der heißeste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen

Temperaturen / Der Juli wird höchstwahrscheinlich der heißeste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen
Die Region um Esch/Alzette und Belval (untere Bildmitte) im Luftbild am 11. Juli 2023 Foto: Editpress/SentinelHub

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der diesjährige Juli ist nach UN-Angaben höchstwahrscheinlich der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Es sei „extrem wahrscheinlich, dass der Juli 2023 der heißeste Juli und auch der heißeste Monat in den Aufzeichnungen“ sei, teilten die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Donnerstag mit. In den ersten drei Wochen dieses Monats hatten die weltweiten Durchschnittstemperaturen angesichts von Hitzewellen in vielen Regionen bereits deutlich über den Werten der vergangenen Jahre gelegen.

Copernicus-Direktor Carlo Buontempo erklärte, die Messungen in diesem Monat stächen aus den seit den 1940er Jahren registrierten Wetterdaten heraus. Die aktuellen Temperaturen seien so viel höher als in früheren Jahren, dass die Wissenschaftler sich schon vor Ende des Monats sicher seien, dass im Juli ein neuer Hitzerekord erreicht worden sei.

Über die Wetteraufzeichnungen hinaus deuteten Befunde an Baumringen und in Eiskernen darauf hin, dass die aktuellen Temperaturen „in unserer Geschichte in den vergangenen tausend Jahren beispiellos“ seien, fügte Buontempo hinzu. Dies gelte „wahrscheinlich“ sogar für die vergangenen 100.000 Jahre. Insbesondere der Mittelmeerraum, der Süden der USA und Teile Chinas haben in den vergangenen Wochen heftige Hitzewellen erlebt. Angesichts von Temperaturen von mehr als 40 Grad brachen etwa in Griechenland und Algerien zahlreiche heftige Waldbrände aus. Laut einer Schnellanalyse des Forschungsnetzwerks World Weather Attribution (WWA) wären diese Hitzewellen ohne den menschengemachten Klimawandel „praktisch unmöglich“ gewesen.

Ausgetrockneter Boden in Bayern im Sommer 2023
Ausgetrockneter Boden in Bayern im Sommer 2023 Foto: dpa/Daniel Vogl

Bereits der Juni war laut Copernicus der heißeste Juni weltweit seit Beginn der Aufzeichnungen. Es sei unwahrscheinlich, dass der Hitzerekord im Juli dieses Jahr ein isoliertes Ereignis bleibe, erklärte Copernicus-Direktor Buentempo nun. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte in New York: „Die Ära der globalen Erwärmung hat geendet, die Ära des globalen Brodelns hat begonnen.“ Er rief die internationale Gemeinschaft zu schnellem und radikalem Gegensteuern auf.

Wetterextreme wie Hitzewellen nehmen Wissenschaftlern zufolge als Folge des globalen Klimawandels an Intensität und Häufigkeit zu. Die Erde hat sich seit Beginn des industriellen Zeitalters bereits um etwa 1,2 Grad erwärmt. Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad zu begrenzen. Nach jetzigem Stand steuert die Erde aber auf eine gefährliche Erwärmung von etwa vier Grad zu.