Der Leiter des russischen Hauses in der Zentralafrikanischen Republik, Dmitri Syty, veröffentlichte am Donnerstag ein Foto bei Facebook, dass Prigoschin bei einem Treffen mit dem Vertreter des Landes zeigen soll. Der Botschafter habe mit ihm die ersten Bilder vom Gipfel geteilt, schrieb Syty. Prigoschins Wagner-Armee ist in der Zentralafrikanischen Republik aktiv.
Der russische Geschäftsmann hielt sich demnach auch nach dem Beinahe-Putsch am 24. Juni weiter in seiner Heimatstadt St. Petersburg auf. Dort trifft Kremlchef Wladimir Putin noch bis Freitag afrikanische Staats- und Regierungschefs bei dem zweiten Afrika-Gipfel.
Yevgeny Prigozhin has been photographed with a member of the Central African Republic's delegation at the Russia-Africa Summit.
Prigozhin is apparently in St. Petersburg despite agreeing to go into exile in Belarus following his aborted mutiny against Russia's military… pic.twitter.com/zySBNExF3p
— The Moscow Times (@MoscowTimes) July 27, 2023
Russische Medien zeigten sich erstaunt, dass Prigoschin, der sich unlängst auch mit Putin im Kreml ausgesprochen hatte, offenkundig wieder hoffähig geworden ist. Von dem Geschäftsmann, der in die Kamera lächelte, gab es zunächst keine Stellungnahme. Das Foto wurde vielfach geteilt in den sozialen Netzwerken – auch in Kanälen, die Wagner nahestehen. Lokalmedien berichteten allerdings, dass der Wagner-Chef das Treffen in seinem Trezzini Palasthotel abgehalten habe und nicht auf dem Expoforum selbst, wo der Gipfel unter massiven Sicherheitsvorkehrungen organisiert wird.
Prigoschin ist mit seiner Privatarmee, die zuletzt ein Lager in Belarus bezog, in vielen afrikanischen Staaten im Einsatz, um dort neben seinen eigenen geschäftlichen auch noch russische Interessen zu vertreten. Putin hatte ihm nach dem Aufstand, bei dem Wagner-Kämpfer zahlreiche russische Piloten töteten, Straffreiheit gewährt.
Im Gegenzug sicherte die Wagner-Armee eine Übersiedlung ins benachbarte Belarus zu. Die Militärführung in Minsk hatte mitgeteilt, dass Prigoschins Söldner in Belarus nun auch für die Ausbildung von Soldaten zuständig seien – und etwa ihre Kampferfahrungen aus dem Krieg gegen die Ukraine vermitteln sollen.
Wenn Mörder hofiert werden.... Das sagt viel über Machthaber aus.