Headlines

Luxemburger Delegation in SüdkoreaKrieg, Wirtschaft und Bettels Sprachlosigkeit am Tag zwei

Luxemburger Delegation in Südkorea / Krieg, Wirtschaft und Bettels Sprachlosigkeit am Tag zwei
Im Kriegsmuseum von Seoul: Léon Moyen und Xavier Bettel vor dem Bild, auf dem der Luxemburger Korea-Veteran Charles Schou zu sehen ist Foto: SIP/Max Gutenkauf

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Neben dem Waffenstillstands-Jubiläum stand am zweiten Tag von Xavier Bettels Besuch in Südkorea auch ein wenig Wirtschaft auf dem Programm der Luxemburger Delegation. So begann der Mittwoch mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung in Seoul, um mit dem Besuch des Kiswire-Unternehmens im 320 km entfernten Busan zu enden. Zwischen den beiden Terminen besuchte die Luxemburger Delegation das Kriegsmuseum in der Hauptstadt. 

Der erste Tag des offiziellen Besuchs von Premierminister Xavier Bettel in Südkorea war mit einem Abendessen zu Ende gegangen, bei dem die langjährige Direktorin der Luxemburger Handels und Investitions-Büros in Seoul (LTIO), Kim Yoohnee, mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet wurde. Luxemburg eröffnet im November eine eigene Botschaft in Südkoreas Hauptstadt, Botschafter wird Jacques Flies sein. 

Am Mittwochmorgen dann unterschrieben Bettel und der südkoreanische Technologieminister Lee Jong-ho wie angekündigt die Absichtserklärung zur Zusammenarbeit beider Länder in Sachen Quantum-Technologie, ehe sich die Luxemburger Delegation auf den Weg Richtung „Museum zum Koreakrieg“ machte. Mit dabei waren neben Veteran Léon Moyen auch zwei Familienmitglieder seiner Kameraden: Pascal Diedenhofen, Mann der Nichte von Gilbert Hauffels, sowie Anny Flammang-Pissinger, die Witwe von Joseph Flammang. „Mein Mann ist 2008 gestorben. Schade, dass er das hier nicht miterleben kann“, sagte Anny Flammang-Pissinger. Ihr Mann hatte sich nach dem Koreakrieg sechs Jahre in der Fremdenlegion engagiert. Das Paar heiratete 1990. „Viel über den Krieg gesprochen hat mein Mann zu Hause nicht“, erinnert sich die gebürtige Rümelingerin, „aber bei den Treffen mit den Kameraden wurden die vielen Geschichten ausgetauscht.“   

Eintrag ins goldene Buch

Nachdem ein Kranz am luxemburgischen Denkmal und Blumen am Mahnmal der beiden im Krieg gefallenen Luxemburger Soldaten Roger Stutz und Robert Mores niedergelegt wurden, standen der Eintrag ins goldene Buch und der Museumsbesuch auf dem Programm. Stets an der Seite Bettels war dabei erneut Léon Moyen, der die eine oder andere Erinnerung mit den Anwesenden teilte und dessen Armeemedaillen genau wie die von Joseph Flammang im Museum ausgestellt sind. Bettel verschlug es kurz darauf im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache, als er vor dem Gespräch mit dem Museumsdirektor etwas Apfelsaft zu sich nahm. Jedenfalls wissen die anwesenden Journalisten nun, dass Bettel auf Apfelsaft und Haselnüsse allergisch reagiert. Nach einem Glas Wasser konnte die Runde aber schnell wieder fortgesetzt werden.

Nach der Fahrt im Hochgeschwindigkeitszug von Seoul in die boomende Küstenstadt Busan stand für Luxemburgs Premierminister die Teilnahme am ministeriellen Gipfel zur Erinnerung an den Krieg und dessen Opfer auf dem Programm. Es folgte ein Bankett mit dem „Heroes March“, ein Einmarsch, den Bettel zusammen mit Léon Moyen beging. Abgeschlossen wurde der Tag mit dem Besuch des Kiswire-Unternehmens, das in Bettemburg seinen europäischen Hauptsitz hat. Zu diesem Anlass gab Firmenchef Hong Young-chul seine Funktion als Ehrenkonsul Luxemburgs in Südkorea an seinen Sohn Hong Seok-pyo weiter.