Die irische Sängerin Sinead O’Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. «Wir sind sehr traurig, dass wir den Tod unserer geliebten Sinead bekannt geben müssen», zitierte der irische Sender RTE am Mittwoch eine Mitteilung ihrer Familie. O’Connor war 1990 mit ihrer Version des von Prince geschriebenen Songs «Nothing Compares 2 U» weltberühmt geworden. In der Mitteilung hieß es weiter, die Familie und Freunde der Sängerin seien «am Boden zerstört» und hätten «in dieser schweren Zeit um Privatsphäre» gebeten.
Der irische Regierungschef Leo Varadkar würdigte O’Connor mit den Worten: «Ihre Musik wurde auf der ganzen Welt geliebt und ihr Talent war unübertroffen und unvergleichlich.» Er sprach der Familie, Freunden und «allen, die ihre Musik liebten», sein Beileid aus.
Die in Dublin geborene Sängerin mit dem Markenzeichen des rasierten Kopfs veröffentlichte in ihrer Karriere zehn Alben unterschiedlicher Musikrichtungen von traditioneller irischer Musik über Blues bis hin zu Reggae. Ihre ersten beiden Alben «The Lion and the Cobra» und «I Do Not Want What I Haven’t Got» waren große Erfolge. Danach machte O’Connor oft eher durch Skandale und verstörende Aktionen von sich reden. Den Anfang machte sie schon 1992, als sie bei einem Fernsehauftritt in den USA ein Bild des damaligen Papstes Johannes Paul II. zerriss.
Mit der Aktion wollte O’Connor scharfe Kritik an der katholischen Kirche üben, der sie vorwarf, minderjährige Opfer sexuellen Missbrauchs nicht geschützt zu haben. Allerdings rief die Aktion in den Medien vor allem Empörung hervor. Nach eigenen Angaben war sie in ihrer Kindheit von ihrer Mutter misshandelt worden.
1999 ließ O’Connor sich von einer Abspaltung der Kirche zur Priesterin weihen. 2003 verabschiedete sich die Sängerin kurzzeitig von der Bühne. 2005 versuchte sie sich auf dem Album «Throw Down Your Arms» am Musikstil Reggae, nachdem sie sich eine Zeit lang in Jamaika niedergelassen und sich mit der religiösen Rastafari-Bewegung beschäftigt hatte.
2017 benannte sie sich in Magda Davitt um. Ein Jahr später trat sie zum Islam über und änderte ihren Namen in Shuhada› Sadaqat.
Die Sängerin kämpfte seit Jahren mit psychischen und körperlichen Gesundheitsproblemen und Suizidgedanken. Im vergangenen Jahr hatte ihr Sohn Shane im Alter von 17 Jahren Suizid begangen. O’Connor war vier Mal verheiratet und hat vier Kinder bekommen.
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