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ChamberwahlenMarc Goergen und Morgan Engel führen die Piraten im Süden an

Chamberwahlen / Marc Goergen und Morgan Engel führen die Piraten im Süden an
13 Männer und zehn Frauen kandidieren für die Piraten im Süden Foto: Piraten

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Morgan Engel und Marc Goergen führen die Piraten im Süden in den Wahlkampf. Auf ihrem Bezirkskongress am Freitag in Käerjeng nahm die Partei einstimmig die Kandidatenliste an, die sich aus zehn Frauen und 13 Männern zusammensetzt.

Vicenzo Turcarelli (l.), italienischstämmiger Gemeinderat aus Käerjeng, wollte seinen Gästen einen Kongress „à l’italienne“ bieten, mit italienischem Essen. Neben ihm die beiden Kandidaten Tina Fatone und John Kelsen, Pizzaiolo Alfio und die Parteisprecherin Rebecca Lau.
Vicenzo Turcarelli (l.), italienischstämmiger Gemeinderat aus Käerjeng, wollte seinen Gästen einen Kongress „à l’italienne“ bieten, mit italienischem Essen. Neben ihm die beiden Kandidaten Tina Fatone und John Kelsen, Pizzaiolo Alfio und die Parteisprecherin Rebecca Lau. Foto: Editpress / Claude Molinaro

Neben den beiden Spitzenkandidaten Morgan Engel und Marc Goergen setzt sich die Liste der Piraten im Süden wie folgt zusammen: Alen Alomerovic (35), Chris Bernard (40), Jean-Luc Brausch (51), Tammy Broers (28), Paula Couto (54), Steven Willem Curfs (44), Bruno Da Silva (39), Tina Fatone (59), Starsky Flor (41), Nathalie Graf (44), Jean-Marie-Albert Kelsen (56), Martine Kohl (45), Sylvie Kohl (66), Camille Liesch (76), Ben Lomel (26), Gilles Mertz (29), Teresa Monteiro Gonçalves (32), Cindy Neto (37), Yann Retter (29), Sonja Scalise (43) und Christian Welter (25). Das Durchschnittsalter der Süd-Piraten beträgt 42 Jahre.

Derweil der 38-jährige Goergen schon fast ein alter Polithase ist – seit 2017 vertritt er die Piraten im Petinger Gemeinderat, und seit 2018 in der Chamber –, ist die 25-jährige Engel aus Differdingen fast noch ein politischer Neuling, aber nur fast, denn immerhin brachte es die junge Frau fertig, den ersten Sitz für die Piraten in Differdingen zu erlangen. In der drittgrößten Stadt des Landes brachte sie es immerhin auf 1.045 Stimmen. Nicht nur fungiert sie neben Goergen als Spitzenkandidatin, auch ist sie die jüngste Kandidatin der Piraten im Süden.

In allen Südgemeinden, wo die Partei bei den rezenten Gemeindewahlen angetreten war, schaffte sie es mit mindestens einem Vertreter in den Gemeinderat, in Petingen brachte sie es sogar auf vier Gewählte. Auf der am Freitag in Käerjeng einstimmig angenommenen Kandidatenliste sind dann auch all diese Kommunen mit ihren Gemeinderäten vertreten. Zwei Kandidaten kommen aus der Piraten-Hochburg Petingen: neben Marc Goergen noch Christian Welter.

Spitzenkandidatin Morgan Engel
Spitzenkandidatin Morgan Engel Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Ausgerechnet der Gastgeber, der frisch gewählte Gemeinderat aus Käerjeng Vicenzo Turcarelli, darf nicht an den Wahlen teilnehmen, da er die luxemburgische Staatsbürgerschaft nicht rechtzeitig erhalten wird: Erst kurz vor den Wahlen soll er den luxemburgischen Pass erhalten.

Noch euphorisiert vom Wahlerfolg des 11. Juni, spürte man in Käerjeng, ähnlich wie bei Zentrumskongress in Colmar-Berg am 14. Juli, einen erregten Optimismus. Dass die Partei im Süden mindestens einen Sitz mehr als bei den vorigen Wahlen 2018 erringen wird, steht für sie außer Frage. „Es gibt nur einen Weg, damit die anderen Parteien auf dich hören“, pushte der nationale Spitzenkandidat Sven Clement seine Frauen und Mannen aus dem Süden auf, „wir müssen ihnen Sitze abnehmen“. Wem, das werde sich zeigen. Die Themen, mit denen die Partei beim Bürger punkten will, sind vor allem Wohnungsbau und eine gerechtere Steuerpolitik. Ebenso ist den Piraten eine ausgewogenen „Work-Life-Balance“ wichtig. „Man soll arbeiten, um zu leben, nicht leben, um zu arbeiten.“

Vier Fragen an Spitzenkandidatin Morgan Engel

1) Was hat Sie dazu bewogen, in die Politik zu gehen?
Ich interessiere mich für Politik erst seit etwa drei Jahren. Als Mutter von zwei Kindern ist es mir wichtig, dass es auch meinen Kindern noch gut gehen wird. Wenn man aber will, dass sich in der Gesellschaft etwas ändert, muss man irgendwann für seine Überzeugungen eintreten.

2) Warum haben Sie gerade die Piraten als politische Heimat gewählt?
Es kamen für mich nur die DP oder die Piraten infrage. Besonders wichtig ist mir der Datenschutz, ebenso wie die Sicherheit der Kinder im Internet. Alle Eltern sollten darauf achten, was ihre Kinder im Internet tun. Es waren vor allem die Themen Datenschutz und -sicherheit, aber auch der Tierschutz, der bei den Piraten großgeschrieben wird, die mich schlussendlich dazu bewogen haben, gerade bei ihnen aktiv zu werden. 2020 trat ich der Partei bei.

3) Ein für die Piraten wichtiges Thema, das Sven Clement ansprach, ist eine gesunde „Work-Life-Balance“ für jeden Menschen. Wie schafft man diesen Balance-Akt als Mutter von zwei Kindern, die Gemeinderätin und Spitzenkandidatin ist, und noch arbeitet?
Ich habe das Glück, dass ich eine Familie habe, die mich sehr unterstützt. Aber man sollte sich auch nirgends engagieren, wenn man nicht vorher weiß, dass man auch Zeit dafür hat. Das will vorher gut überlegt sein.

4) Falls Sie in die Chamber gewählt würden, was wäre dort Ihre erste Initiative?
Das wäre definitiv etwas in dem bereits angesprochenen Bereich Datenschutz.