Private Warnung auf Facebook
In der „Luxair Fan Group“ auf Facebook hat am Samstagabend das Mitglied D.H. gewarnt, nicht nach Rhodos in das Gebiet Kiatori zu fliegen. „Hier breitet sich das Feuer aus und wir mussten schnell aus dem Hotel evakuiert werden. Einige Hotels haben, wie es hier heißt, große Schäden erlitten (wie zum Beispiel das Lindos Imperial Resort & Spa, in dem wir waren)“.
In der Nacht auf Sonntag schreibt D.H. aus „einem Bus, den Luxair organisiert hat, um seine Kunden von den Hotels abzuholen“. Obwohl überall großes Chaos herrsche, gibt es Lob für den Luxemburger Anbieter: „Sie haben uns wirklich so gut wie möglich geholfen und uns regelmäßig angerufen.“
Einem RTL-Bericht zufolge sind auch 80 Kunden der Luxair-Gruppe von den Evakuierungen betroffen. Luxair-Direktor Gilles Feith wird so zitiert, dass der Norden der Insel von den Waldbränden nicht betroffen sei und es auch keine Bedenken gebe, wenn man einen Urlaub auf Rhodos geplant hätte. Demnach seien keine Flüge gestrichen worden und bisher hätten auch nur sehr wenige Menschen ihre Reise auf die griechische Insel abgesagt.
Der deutsche Reisekonzern TUI bringt vorerst keine Urlauber mehr nach Rhodos: Die Flugverbindungen blieben aber bestehen, um Gäste zurück nach Deutschland zu fliegen, sagte Aage Dünhaupt, Leiter Kommunikation von TUI Deutschland, der Nachrichtenagentur DPA. Für die anderen Länder gebe es ähnliche Regelungen. Zudem könnten viele Reisende aus Deutschland von ihrem Flug zurücktreten. „Wir bieten allen Gästen an, die bis kommenden Freitag nach Rhodos gebucht sind, kostenfrei auf ein anderes Urlaubsziel umzubuchen oder zu stornieren.“
Eine Anfrage des Tageblatt an die Luxair-Gruppe ist bisher unbeantwortet geblieben.
Nach der Evakuierung vieler Dörfer und Hotelanlagen wegen großer Waldbrände haben Tausende Menschen auf der griechischen Ferieninsel Rhodos die Nacht von Samstag auf Sonntag im Freien verbracht. Laut griechischer Regierung wurden 19.000 Menschen in Sicherheit gebracht – viele von ihnen in den Norden der Insel, wie das Büro von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis mitteilte. Es handele sich um „die größte Evakuierungsaktion, die es jemals in Griechenland gegeben hat“.
Der Reisekonzern TUI gab am Sonntagmittag bekannt, angesichts der starken Waldbrände vorerst keine Touristen mehr nach Rhodos zu fliegen. Die Flugverbindungen blieben aber bestehen, um Gäste zurück nach Deutschland zu fliegen, sagte Aage Dünhaupt, Leiter Kommunikation von TUI Deutschland, der dpa. Zudem könnten viele Reisende von ihrem Flug zurücktreten. Gäste, die bis kommenden Freitag nach Rhodos gebucht seien, könnten kostenfrei stornieren oder auf ein anderes Urlaubsziel umbuchen. Der TUI-Konzern habe insgesamt derzeit etwa 39.000 Gäste auf Rhodos, sagte Dünhaupt, 7.800 von ihnen seien vom Feuer betroffen und evakuiert worden.
Fernsehbilder zeigten Touristen, die am Sonntagabend in Turnhallen auf Matratzen schliefen. Unter den Bewohnern von Rhodos gab es eine große Welle der Hilfsbereitschaft: Viele nahmen Touristen in ihren privaten Unterkünften auf, besorgten Essen, Wasser, Bettwäsche und Matratzen.
Nach ersten Schätzungen der Polizei sollen seit Samstag rund 16.000 Menschen auf dem Landweg und 3.000 von Stränden aus über das Meer in Sicherheit gebracht worden sein. Derweil landeten trotz der überbordenden Probleme und andauernden Brände im Laufe des Sonntags neue Ferienflieger, wie der Vizebürgermeister der Insel, Thanasis Virinisc, am Sonntagmorgen dem TV-Sender Mega sagte.
Das griechische Außenministerium hat am Flughafen der Insel einen Hotspot eingerichtet, wo Touristen unbürokratisch eine Ausreisegenehmigung erhalten, wenn sie keine Ausweispapiere mehr haben. Das berichtete am Sonntag der griechische Staatssender ERT. Viele Menschen hätten vor dem Feuer flüchten müssen und unter Umständen keine Zeit mehr gehabt, ihr Hab und Gut mitzunehmen. Zudem hat der Krisenstab des Zivilschutzes zwei Telefonnummern für ausländische Besucher eingerichtet, wenn sie Angehörige vermissen. Vermisst wird allerdings bislang nach offiziellen Angaben niemand.
Die Brände tobten unterdessen weiter. Für Sonntag und auch Montag ist keine Entspannung in Sicht – zumal es weiterhin stark windete. Ein Sprecher der Feuerwehr sprach gegenüber dem Staatssender ERT von drei großen Fronten. Es handelt sich um Brände rund um den Ferienort Kiotari, das Dorf Apollona und den Stausee Gadoura.
Der griechische Zivilschutz warnte für Sonntag für weite Teile Griechenlands vor extrem hoher Waldbrandgefahr. Die höchste Alarmstufe fünf galt neben Rhodos auch für Mittelgriechenland, den Westen und Nordosten der Halbinsel Peloponnes sowie den Großraum Athen und die Insel Euböa. Seit Tagen hat eine starke Hitzewelle mit vielerorts Temperaturen von über 40 Grad das Land im Griff. Auch zuvor war es bereits länger heiß und trocken.
Im Zuge der globalen Erwärmung steigt in vielen Regionen die Waldbrandgefahr, wie etwa der Weltklimarat IPCC festgestellt hat. Zwar kann ein wärmeres Klima dazu beitragen, dass mehr Wasser vom Himmel fällt, auch häufiger in Form von Starkregen. Die Zeiträume ohne Niederschläge werden aber teils länger. Und gerade in ohnehin trockenen Gebieten steigt die Gefahr von Dürreperioden. In extrem trockener Vegetation können sich Waldbrände schneller ausbreiten.
Rhodos brennt! Nicht so für Gilles Feith - Luxair fliegt bedenkenlos trotzdem hin... (Sensationstourismus?)
Gut dass es Facebook gibt. Da wäre ich doch glatt hingefahren obwohl ich Bescheid wusste,dass es da unten brennt. Und dass der IPCC feststellt,dass bei hoher Trockenheit die Waldbrandgefahr steigt ist doch auch mal eine Leistung. Sind wir Ottos von der Straße wirklich so dumm obwohl wir doch ein Smartphone haben das für uns denkt? Das letzte Foto beantwortet die Frage.