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EhnenWeinselige Tage: Beim „Éiner Wënzerdag“ wird moselländische Tradition gelebt

Ehnen / Weinselige Tage: Beim „Éiner Wënzerdag“ wird moselländische Tradition gelebt
Am Stand der UDP wurde „en gros“ gegrillt Foto: Herbert Becker

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Beschaulich geht es das Jahr über im schmucken Weindorf Ehnen zu. Wenn der vinophile Kalender jedoch den „Éiner Wënzerdag“ ankündigt, füllen sich während zwei Tagen die pittoresken Gassen der 500-Seelen-Gemeinde. Wein, Crémant und moseltypische Schmankerl stehen im Fokus, gelebte moselländische Tradition.

Ideales Wetter zum Degustieren von Wein und Crémant
Ideales Wetter zum Degustieren von Wein und Crémant Foto: Herbert Becker

„Wein-Wetter“ herrschte am Wochenende an der Mosel. Ideale Temperaturen, um Wein und Crémant der Ehner Winzerschaft zu genießen. Die tropische Hitze der letzten Tage legte eine willkommene Pause ein, denn bei 35° C und mehr stößt selbst der Weingenuss an seine Grenzen. Farbenfroh herausgeputzt hatte sich der Ort. Die schmucken Winzer- und Bauernhäuser trugen einen bunten Blumenschmuck und die teilnehmenden Weingüter und Vinotheken erfreuten sich an einem großen Besucherstrom.

Eröffnet wurde das diesjährige Event bereits am Donnerstag mit einer Vernissage von Marianne Kohll-Wester im Domaine Kohll-Leuck, einer Bilderausstellung unter dem Motto „naturverbonnen“. Das offizielle Opening erfolgte dann am Samstagabend auf dem Kirchplatz, musikalisch animiert von Marc Linden. Die lokalen Winzer offerierten ihre allseits geschätzten Weine und prickelnden Perlen aus den Lagen Wousselt, Kelterberg oder Ehnerberg. Weinseliger Stimmung begegnete man im „Kierchegässel“ oder in der „Jeekelsgaass“.

Historischer Rundgang

Wer Zeit und Muße mitgebracht hatte, schlenderte durch die engen Gassen auf dem historischen Rundweg und besuchte unter anderem geschichtsträchtige Häuser und Anwesen wie das „Casino“, das „Nonnenhäischen“ oder den „Geisenhof“.

Hübsch herausgeputzt hatten sich die schmucken Winzer- und Bauernhäuser
Hübsch herausgeputzt hatten sich die schmucken Winzer- und Bauernhäuser Foto: Herbert Becker

Der Sonntag startete traditionell mit einer Messe und der Segnung eines Fässchens Riesling, welches anschließend von Bürgermeister Mathis Ast fachgerecht angezapft und auch ausgeschenkt wurde. Die Veranstalter hatten aber auch an die kleinen Besucher gedacht und für entsprechende Animation gesorgt, sodass am Sonntag zahlreiche Familien den Weg nach Ehnen gefunden hatten. Zahlreiche Kids vergnügten sich am Moselufer auf dem neu angelegten Freizeitplatz „Puddel“.

Die Künstlerin Nicole Fischer-Grotz aus Grevenmacher war mit ihren Werken zu Gast in Ehnen
Die Künstlerin Nicole Fischer-Grotz aus Grevenmacher war mit ihren Werken zu Gast in Ehnen Foto: Herbert Becker

Zu Wein und Crémant gehören aber auch die kulinarischen Genüsse. Bestseller sind und bleiben hier die Grillspezialitäten wie Mettwurst und Kotelett, aber auch Scampi- und Putenspieße standen auf der Speisekarte. Am Stand der „UDP“ standen die Besucher Schlange und bestaunten die überdimensionalen Grillkonstruktionen, die gleich 50 Koteletts auf einmal fassen. Bestens unterhalten wurde die Gästeschar bis in die Abendstunden von der „Fanfare Greiveldange“, der „Harmonie municipale Luxembourg-Gare“ oder den „Spirit of the Highlands Pipes and Drums“.

Die Ehner Winzer und die teilnehmenden Ortsvereine konnten an diesem Wochenende einmal mehr eine viel beachtete Visitenkarte für die Kulturlandschaft Mosel abgeben.

Zur Mittagsstunde am Sonntag musste man auch schon mal für seine Mettwurst anstehen
Zur Mittagsstunde am Sonntag musste man auch schon mal für seine Mettwurst anstehen Foto: Herbert Becker

 Foto: Herbert Becker

De Schleek vu Meechtem ass erëm do

Fast vier Jahre lang war die „Schliikeplaz“ im Weinort Machtum verwaist. Das überdimensionale Gewächs in Form einer Weinbergschnecke war verwelkt und ganz und gar nicht mehr anschaulich. Bis die Steinskulptur wieder in voller Pracht bewachsen war, dauerte es halt seine Zeit. Jetzt empfängt das Machtumer Wahrzeichen den Besucher wieder in der Ortsmitte am Moselufer. Von den Anhöhen des Dorfes hat man einen traumhaften Blick auf die Moselschleife, von dem der Heimatdichter Batty Weber schon begeistert schrieb: „… dort, wo die Landschaft einen Liebreiz entfaltet, der sich mit nichts vergleichen lässt!“ Zum Symbol des Moseldörfchens wurde die Schnecke der Überlieferung nach, weil man in früheren Zeiten von den Machtumer Winzern behauptete, sie seien die langsamsten an der gesamten Mosel.