In Rom wurden am Sonntagnachmittag 34 Grad gemessen. Abkühlung ist in Italien nicht in Sicht, im Gegenteil: Zu Wochenbeginn sollen die Temperaturen noch höher steigen. Der italienische Wetterdienst befürchtet „eine der intensivsten Hitzewellen aller Zeiten“. In Rom wurden für Dienstag Temperaturen von bis zu 43 Grad erwartet.
In Griechenland sorgten sich die Behörden wegen der Waldbrandgefahr. Diese wurde durch starke Winde über der Ägäis gesteigert, wie das Klimaschutzministerium mitteilte. Die antike Stätte Akropolis in der Hauptstadt Athen blieb am Sonntag den dritten Tag in Folge über sechs Stunden hinweg geschlossen.
Heftige Waldbrände wüteten am Wochenende bereits auf der zu Spanien gehörenden Kanareninsel La Palma, wo sie innerhalb weniger Stunden mehr als 5.000 Hektar Land verwüsteten. 4.000 Menschen mussten laut Behördenangaben ihre Häuser verlassen. Nach Angaben der Regionalregierung der Kanaren breitete sich das Feuer „sehr schnell aus“ und wurde „durch den Wind, das Klima, die Hitzewelle“ begünstigt.
In Spanien müssen sich die Menschen laut Wetteramt von Montag bis Mittwoch auf eine neue Hitzewelle einstellen. Demnach werden die Temperaturen auf den Kanarischen Inseln und in der südlichen Region Andalusien Spitzenwerte von über 40 Grad erreichen.
Auch Deutschland stöhnt unter sengender Hitze. Besonders hoch waren die Temperaturen am Wochenende im Süden und Osten. In Möhrendorf-Kleinseebach in Bayern wurde am Samstag mit 38,8 Grad die bisher höchste Temperatur des Jahres in Deutschland gemessen.
Rekordtemperaturen
In den USA warnte der Wetterdienst NWS vor einer „drückenden und äußerst gefährlichen Hitzewelle“ mit schlechter Luftqualität im Westen und Teilen des Südens. Aus dem berühmten Death Valley im Westküstenstaat Kalifornien meldeten die Wetterdienste am Samstag 51 Grad, für Sonntag wurden dort sogar 54 Grad erwartet.
In Phoenix im südwestlichen Bundesstaat Arizona wurden am Samstag 47 Grad erreicht – für die Stadt war es der 16. Tag in Folge mit Höchsttemperaturen über 43 Grad. In Teilen Südkaliforniens, wo Feuerwehrleute seit Freitag heftige Brände bekämpften und tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten, kletterte das Thermometer auf bis zu 45 Grad.
Im Nachbarland Kanada teilte die Regierung mit, dass die Waldbrände seit Jahresbeginn bereits zehn Millionen Hektar Fläche zerstört hätten. Es sei mit weiteren Schäden zu rechnen, je länger der Sommer und die damit einhergehende Hitze andauerten.
Auch Japan stöhnt unter extremer Hitze. In 20 der insgesamt 47 Präfekturen wurde eine Hitzewarnung ausgegeben. Der Rundfunksender NHK warnte, Temperaturen seien lebensbedrohlich, da in der Hauptstadt Tokio und anderen Orten fast 40 Grad gemessen worden seien.
Die bisher höchste in Japan gemessene Temperatur liegt bei 41,1 Grad. Nach Angaben der Meteorologiebehörde könnte sie nun übertroffen werden. An einigen Orten wurden am Sonntag bereits die höchsten Temperaturen seit mehr als vier Jahrzehnten gemessen, darunter 37,3 Grad in Hirono in der Präfektur Fukushima.
Global ist Hitze nach Angaben der UN-Organisation für Meteorologie eines der tödlichsten Wetterereignisse überhaupt. Laut einer aktuellen Studie kamen durch die hohen Temperaturen im vergangenen Sommer allein in Europa mehr als 60.000 Menschen ums Leben. Experten zufolge schreitet die Erderwärmung in Europa doppelt so schnell voran wie im globalen Durchschnitt. (AFP)
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