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Lokales ErbeDolce Vita auf vier Rädern: Düdelingen feiert den Auftakt der italienischen Woche mit dem Fiat 500

Lokales Erbe / Dolce Vita auf vier Rädern: Düdelingen feiert den Auftakt der italienischen Woche mit dem Fiat 500
Die kleinen italienischen Flitzer sind ja eigentlich für den sonnigen Süden gebaut – doch am Samstag versprühten sie auch beim Luxemburger Regenwetter italienisches Flair  Foto: André Feller

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Düdelingen hat eine lange und enge Verbundenheit mit Italien. Diese Beziehung, die bis heute anhält, reicht zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals emigrierten viele Italiener nach Düdelingen, um in den dortigen Stahlwerken zu arbeiten. Die kulturellen Beziehungen zu Italien pflegt Düdelingen weiterhin. Jüngstes Beispiel ist die italienische Woche, die noch bis zum 8. Juli dauert. Eine Gelegenheit, nebst Gastronomie, Feinkost, Weinen und Mode die vierrädrige Nostalgie des Fiat 500 zu entdecken.

Zum Auftakt der italienischen Woche ließen am vergangenen Samstag die Mitglieder des „Fiat 500 Club Luxembourg“ die Nostalgie rund um den legendären Fiat 500 aufleben. Der Wettergott meinte es nicht gut und vermieste den Auftakt mit Regen. Demnach waren auch nur wenige Fiat 500 in der Fußgängerzone ausgestellt.

Als „Topolino“ (Mäuschen), wie der 500er im Volksmund liebevoll genannt wurde, schrieb der Kleinwagen Geschichte. 500 cm3 Hubraum, knapp drei Meter lang und nur wenig Platz im Inneren würden eher dazu verleiten, den Wagen mit seiner rundlichen Karosserie und Micky-Maus-Blick unter den Arm zu packen. Doch die kleine Knutschkugel wurde zum Volkswagen der Italiener. Von 1936 bis 1955 wurde der Topolino in drei Versionen insgesamt 51.6646-mal gebaut. In Düdelingen begegneten wir am Samstag leider keinem Topolino, dafür aber dem Fiat 500 Nuova, der ab 1957 und bis 1975 über 3,7 Millionen Mal verkauft wurde.

Der Nuova ist nicht, wie man vermuten könnte, der Nachfolger des Topolino, sondern eher eine Neuauflage mit verbesserter Technik. Technische Merkmale des „Cinquecento“ waren eine Einzelradaufhängung, eine selbsttragende Karosserie und ein luftgekühlter Heckmotor. Der zweifach gelagerte Zweizylinder-Reihenmotor, ein „Gleichläufer“, leistet bei einem Hubraum von 479 cm³ 13,5 PS.

Spartanische Ausstattung

Anfangs war der Nuova noch sehr spartanisch ausgestattet: Die Fenster beispielsweise ließen sich nicht herunterkurbeln, eine Heizung war aufpreispflichtig. Die „N“-Modelle, die kurze Zeit später ausgeliefert wurden, verfügten über ein Faltdach. Als absolute Neuheiten Ende der 1950er Jahren galten etwa ein Aschenbecher in der Innenausstattung sowie ein Blinker, um den Fahrtrichtungswechsel mitzuteilen. Mehr Komfort versprachen ein feststellbares Handgas sowie eine moderne 12-Volt-Lichtanlage. Kurze Zeit später wurde der Cinquecento durch die luxuriösere Version mit der Bezeichnung „D“ ergänzt.

Im Jahr 1960 wurde der Fiat 500 Nuova auch als Kombi, genannt „Giardiniera“, eingeführt. Dieses Modell hatte einen größeren Kofferraum und eine höhere Dachlinie, um mehr Platz für Passagiere und Gepäck zu schaffen.

Der Fiat 500 Nuova war ein großer Erfolg für Fiat und wurde in ganz Europa verkauft. Es war ein beliebtes Auto für junge Menschen und wurde oft als stilvolles und praktisches Stadtauto angesehen. In den 1970er Jahren wurde der Fiat 500 Nuova schließlich durch modernere Modelle ersetzt. Dennoch blieb er bei vielen Autofans beliebt und wird auch heute noch von Sammlern geschätzt.

Insgesamt hat der Fiat 500 Nuova eine wichtige Rolle in der Geschichte des italienischen Automobilbaus gespielt und seine Kombination aus Stil, Funktionalität und Erschwinglichkeit hat ihn zu einem zeitlosen Klassiker gemacht, wovon man sich am vergangenen Samstag selbst überzeugen konnte.

Unter die Exponate hatte sich dann auch ein Fiat 600 Multipla verirrt. Der italienische Automobilhersteller startete diese Serie im Jahre 1955. Es war dies eine kompakte, zweitürige Limousine mit vier Sitzen. Die von Dante Giacosa entworfene Version eines „Multi-Space“, quasi der Vorreiter eines Reisemobils, feierte im Januar 1956 auf dem Autosalon in Brüssel ihr Debüt.