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Foire agricoleLandwirtschaftsmesse wieder auf Rekordkurs

Foire agricole / Landwirtschaftsmesse wieder auf Rekordkurs
Western-Feeling bei der „Foire agricole“ 2019 Foto: Editpress/Tania Feller

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Schon im letzten Jahr erzielte die „Foire agricole“ mit 45.000 Besuchern einen neuen Rekord. Auch diesmal sind bei der 40. Ausgabe des großen Stelldicheins der luxemburgischen Landwirtschaft, das vom 30. Juni bis 2. Juli auf den Deichwiesen stattfindet, neue Bestleistungen zu erwarten.

Mehr Stände als jemals zuvor erwarten die Organisatoren bei der diesjährigen „Foire agricole“. „Im vergangenen Jahr waren die Aussteller, nach zwei Jahren Zwangspause wegen Corona, noch etwas zögerlich“, erklärt Michel Santer, während auf dem Gelände ein reges Treiben herrscht: Stände und Bühnen werden aufgerichtet, technische Anlagen installiert, Zelte aufgestellt. Dieses Mal werden es 313 auf einer Fläche von 10,5 Hektar sein. Dazu gehören sowohl die Produzenten als auch Verarbeitungsbetriebe wie zum Beispiel Getreidemühlen und die dazu gehörenden Bereiche.

Bei der diesjährigen Foire handelt es sich um eine Jubiläumsausgabe. „Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich als Jugendlicher bei der ersten Messe im Jahr 1983 war“, sagt Santer. Zu jener Zeit war Jeff Boonen noch gar nicht geboren. Er denkt an seine erste Messe in den 90er Jahren. Die beiden Agraringenieure vom „Lycée technique agricole“ in Gilsdorf sind die Organisatoren und Koordinatoren des Events. „Eigentlich gibt es schon seit 140 Jahren Landwirtschaftsmessen in Luxemburg; so war die Veranstaltung vor 40 Jahren bereits ein Jubiläum“, erklärt Santer. „Doch vorher fanden sie nicht jedes Jahr statt, auch nicht unbedingt in Ettelbrück, und es waren auch eher Viehmärkte.“

Foire im Wandel der Zeit

So wie sich die luxemburgische Gesellschaft gewandelt hat, veränderte sich auch die Foire. „Damals war sozusagen jeder zweite Einwohner Luxemburgs irgendwie mit der Landwirtschaft verbunden“, weiß Santer. „Heute sind die Bauern eine kleine Minderheit.“ Für diese zählt die große Ausstellung auf den Deichwiesen von Ettelbrück jedoch nach wie vor zum nationalen Event. „Hier treffen sich nicht nur die Hersteller, sondern auch die Produzenten mit den Konsumenten“, sagt Boonen. Die Messe sei ein Besuchermagnet für ganze Familien geworden. „Die meisten sind nicht nur kurze Zeit hier, sondern bleiben bis zu sechs Stunden. Manche kommen für zwei oder sogar drei Tage.“ Die Zahl der Attraktionen lässt die Besucher verweilen, und ein sogenanntes Elternticket, das sie beim Besuch am ersten Tag ausgehändigt bekommen, erlaubt ihnen die Rückkehr am anderen Tag. „Übrigens kommen 90 Prozent der Besucher gar nicht aus der Landwirtschaft.“

Im Mittelpunkt der Messe stünden die Tiere, sagt Michel Santer. Neben allen Tieren eines Bauernhofes sind zahlreiche Landmaschinen zu besichtigen – also Attraktionen für verschiedene Interessen und Geschmäcker. So werden etwa die schönsten Rinder gesucht, das beste Ardenner Pferd gewählt oder Haflinger gezeigt. Ebenso ist zu sehen, wie gemäht wird. Der erste Tag gehört den Kindern: „Am Freitag rechnen wir mit etwa 2.500 Schülern, für die es insgesamt 45 Workshops gibt. Dort können sie sich im Brotbacken oder Kuhmelken versuchen“, erklärt Santer die Strategie, die in Kooperation mit dem Bildungsministerium entwickelt wurde. Schon um 9 Uhr werden rund 250 Schulklassen erwartet, lange bevor die Foire offiziell um 16 Uhr eröffnet wird (das gesamte Programm ist unter fae.lu zu finden). Auch wenn die Landwirtschaft nur noch einen geringen Anteil am Bruttoinlandsprodukt (höchstens knapp 0,2-0,3 Prozent) ausmacht, die Zahl der Beschäftigten an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen und die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe über Jahrzehnte kontinuierlich abgenommen hat (bei gleichzeitiger Zunahme der Betriebsgröße), ist die Landwirtschaft ein traditioneller Faktor, der sich auf der Foire ein Stelldichein gibt.