Eine unabhängige Bestätigung des berühmten Gastes in dem wenig bekannten Hotel liegt nicht vor. Das Hotelpersonal weigerte sich, Prigoschin gegenüber dem Kanal RTVI als Gast zu identifizieren. Der unabhängige belarussische Telegramkanal „Belaruski Hajun“ wies am Montagabend darauf hin, dass beide Privatflugzeuge Prigoschins weiterhin in Russland seien. So soll sein Geschäftsflugzeug am Sonntag von St. Petersburg nach Südrussland geflogen, aber von dort ohne Landung wieder umgekehrt sein. Prigoschins Privatjet Embraer Legacy 600 (RA-02795) soll immer noch in Moskau sein.
Als gesicherter gilt der Baubeginn eines Feldlagers für Wagner-Söldner in Belarus. Die unabhängige russische Internet-Zeitung Wjorstka berichtete mit Berufung auf mehrere Familienmitglieder von Söldnern, dass in Assipowitschi bereits mit dem Bau eines 24.000 Quadratmeter großen Lagers für insgesamt 8.000 Wagner-Söldner begonnen wurde. Die 35.000-Einwohnerstadt befindet sich rund 60 Kilometer südöstlich von Minsk. Von Assipowitschi sind es rund 200 Kilometer bis zur Grenze mit der Ukraine. Laut den Informationen von Wjorstka sollen weitere Feldlager für Prigoschins Söldner gebaut werden. Laut Angehörigen von Wagner-Söldnern, die sich noch in Rostow-am-Don befinden sollen oder zumindest am Wochenende dort Teil der Wagner-Meuterei waren, sollen diese Söldner bald nach Belarus umziehen.
Experten halten es für möglich, dass die Wagner-Söldner in Zukunft zur Bewachung der belarussischen Grenzregion, aber auch für allfällige Überfälle auf die Nordukraine und gar Kiew eingesetzt werden könnten.
Video mit Söldner-Chef
Von Prigoschin selbst ist am Montagabend ein elf-minütiges Video aufgetaucht. Es ist unklar, wo seine Rede aufgezeichnet wurde. Prigoschin behauptet darin, nur zwei Prozent seiner Söldner seien bisher ins reguläre russische Heer gewechselt. Das Ziel seines „Marsches der Gerechtigkeit“ vom Samstag sei kein Umsturz gewesen, sondern es sei ihm einzig darum gegangen, die Verantwortlichen für Fehlentscheidungen bei der „Sonderoperation“ in der Ukraine zur Verantwortung und Rechenschaft zu ziehen. Prigoschin entschuldigt sich in der Videoaufnahme auch dafür, dass seine Wagner-Truppen die russische Luftwaffe habe angreifen müssen. Laut unterschiedlichen Angaben wurden vier bis sechs russische Kampfhubschrauber und ein bis zwei Flugzeuge abgeschossen. Dabei sollen 15-20 reguläre Soldaten getötet worden sein. Prigoschin dankt in dem Video am Ende auch dem belarussischen Autokraten Alexander Lukaschenko für seine Vermittlungsdienste.
Putins Sprecher Dmitri Peskow hatte am Sonntag verkündet, Prigoschin werde nach Belarus ausreisen. Was mit seinen 8-25.000 Söldnern geschieht, ließ der Kreml-Sprecher offen.
@ 007 / Wo verschwanden ab 1945 viele Nazi Bonzen und Mörder?
Wird Prigoschin jetzt Kiev von Belarus aus angreifen? Oder wird er nur so tun und dann zu Selenskyj überlaufen wenn der Westen gut bezahlt? Man weiss es nicht.
Der Kreis wird enger. Mörder unter sich. Wo kann der Mann noch hin am Ende?