Es war ein Sommertag wie jeder andere, doch am Abend änderte sich für die Familie des Kammerdieners Papst Johannes Paul II., Ercole Orlandi, das ganze Leben. Tochter Emanuela war an diesem Mittwoch wie jede Woche zu ihrem Geigenunterricht in die Musikschule an der römischen Piazza Sant’Apollinare gegangen. Doch von diesem Unterricht kehrte sie nie ins Elternhaus im Vatikan zurück. Nach den nunmehr verflossenen 40 Jahren scheint nur eins sicher: Emanuela wurde entführt und ermordet. Ein Leichnam wurde jedoch nie gefunden.
In der Vergangenheit wurden viele Theorien aufgestellt und wieder verworfen. So hieß es zum Beispiel, eine Terrorgruppe sollte die Freilassung des damaligen Papstattentäters Mehmet Ali Agca erpresst haben. Eine weitere These glaubte, eine der Mafia nahestehende Gruppe habe das Mädchen aus Rache wegen fehlgeschlagener Geldtransaktionen entführt. Schließlich wurde vermutet, Vatikanangehörige selbst hätten Emanuela entführt, zu Sexorgien missbraucht und schließlich umgebracht.
Letztere These wurde 2012 von dem römischen katholischen Priester und Exorzisten Gabriele Amorth aufgestellt. Er beschuldigte eine Gruppe, der Kurienmitglieder, Angehörige der vatikanischen Polizei sowie ausländische Diplomaten angehören sollten, unter anderem das Mädchen entführt und Orgien abgehalten zu haben. 2017 tauchten im Zusammenhang mit den „Vatileaks“ Dokumente auf, die zu dieser Fährte passen könnten. In Spesenabrechnungen wurden Ausgaben aufgeführt, die „das Fernhalten vom häuslichen Umfeld“, die „Unterbringung in London“ mit mehrfachen Umzügen, „gynäkologische Untersuchungen“ sowie Reiseabrechnungen mehrerer vatikanischer Vertreter, darunter auch der Gendarmerie, enthalten. Des Weiteren wurde ein Posten aufgeführt, bei dem mit einem Aufwand von neun Millionen Lire falsche Fährten gelegt werden sollten.
Unweigerlich erinnert die Londoner Fährte an den Vorfall um Roberto Calvi, dem Bankier Gottes, der nach dem Zusammenbruch der Banca Ambrosiana ebenfalls nach London flüchtete und dort ermordet wurde. Sowohl in den Fall Calvi als in die Affäre Orlandi soll der damalige Direktor der Vatikanbank IOR, Paul Kardinal Marcinkus, verwickelt gewesen sein. Anfragen der Familie Orlandi sowie ihrer Anwältin Laura Sgrò an den Vatikan blieben unbeantwortet, Pressesprecher Gerg Burke wies seinerzeit jegliche Vorwürfe zurück.
Ermittlungen erneut aufgenommen
Erst im Mai teilte die Staatsanwaltschaft von Rom mit, die Ermittlungen erneut aufzunehmen. Vorherige Untersuchungen zwischen 1983 und 1997 sowie zwischen 2008 und 2015 waren ohne Ergebnis eingestellt worden. Vor allem der inzwischen über 60 Jahre alte Bruder Pietro ist bemüht, Aufklärung in den verworrenen Fall zu bringen. Eine ihm zugespielte Tonaufnahme soll ein Telefonat des Bosses der römischen „Banda della Magliana“, Enrico De Pedis, enthalten, in der der Mafioso behauptet, Papst Johannes Paul II. habe mit anderen hohen Geistlichen den Vatikan verlassen, „sicher nicht, um des Nachts die Häuser zu segnen“. Ein Vorwurf, der Papst Franziskus empörte. Das Kirchenoberhaupt stellte sich vor seinen Vorgänger und verfügte, in der „Sache Orlandi zu ermitteln, bis die Wahrheit ans Licht“ komme. Pietro Orlandi indes zweifelt, ob der dafür vom Vatikan beauftragte Jurist Alessandro Diddi der richtige ist. „In den Gerichtsfluren ist er bekannt als der Anwalt der Mafiosi“, so der Bruder der Verschwundenen.
Anfang Mai meinte ein Carabiniere, Emanuelas Leichnam könne zu Füßen der Engelsburg beerdigt worden sein. Seine These stellte sich als ebenso falsch heraus wie jene, nach der das Mädchen auf dem Cimitero Teutonico im Vatikan beerdigt worden sei. Im April 2023 hat das italienische Parlament eine Untersuchungskommission in Sachen Emanuela Orlandi eingesetzt, die neben der römischen Staatsanwaltschaft die Hintergründe des Verschwindens des Mädchens aufdecken soll.
Und erst am Mittwoch stellte Anwältin Laura Sgrò das gemeinsam mit den Vatikanspezialisten Andrea Purgatori und Gianluigi Nuzzi erarbeitete Buch „Auf der Suche nach Emanuela“ (Cercando Emanuela) in Rom vor. Gemeinsam mit Bruder Pietro erklärte die Anwältin, die Suche nicht aufgeben zu wollen, bevor die Wahrheit ans Licht gekommen ist.
@Grober, genau. Buchtip: " Sodoma" Der Verein hat eine Geschichte da würden wir beide Sterblichen für Äonen eingesperrt.Aber: der Herr hat's gegeben,der Herr hat's genommen. Vor allem genommen. Und wir wählen noch eine Partei die das große C im Namen trägt.Schande und Hohn. Wir sind die Guten.Das steht mal fest ,nicht wahr CSV. Das Thema nicht verfehlt: nein. Die Kleine ist auf wundersame Weise verschwunden und der aktuelle Papst LÜGT in die laufende Kamera ohne rot zu werden. Aber was soll man erwarten von einem Allwissenden,so wie sein Chef über den Wolken.
Fragen sie doch mal den Allwissenden und seinen letzten Heiligen! Wetten, der wusste Bescheid. Man sollte sie alle Scheinheilige nennen. Viele sind vom Schein geblendet worden, Schein des "weissen" Geldes.