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Luxemburg-StadtBettelverbot: Blau-schwarze Mehrheit im Gemeinderat besiegelt Gang vor Gericht 

Luxemburg-Stadt / Bettelverbot: Blau-schwarze Mehrheit im Gemeinderat besiegelt Gang vor Gericht 
Erneut wurde im hauptstädtischen Gemeinderat über das geplante Bettelverbot diskutiert Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Vorbeigehende um Kleingeld zu bitten, soll in der Hauptstadt untersagt werden – zumindest will das der Schöffenrat von DP und CSV. In der zweitletzten Sitzung des aktuellen Gemeinderats wurde nun eine Entscheidung getroffen, die diesen auf diesem Weg weiterbringen soll.

Schon in den Monaten vor den Kommunalwahlen sorgte das Thema im hauptstädtischen Gemeinderat für heftige Diskussionen und erhitzte auch in der zweitletzten Sitzung noch einmal die Gemüter: Das geplante Bettelverbot in der Hauptstadt. Vor rund einem Monat lehnte Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) eine entsprechende Abänderung der Polizeiverordnung der Stadt Luxemburg ab und kippte damit das geplante Verbot. DP und CSV hatten dieses durchsetzen wollen und kündigten gleich darauf an, juristisch gegen das Urteil vorgehen zu wollen.

Die Ratsmitglieder Cathy Fayot und Tom Krieps werden in Zukunft für die LSAP nicht mehr im Gemeinderat sitzen
Die Ratsmitglieder Cathy Fayot und Tom Krieps werden in Zukunft für die LSAP nicht mehr im Gemeinderat sitzen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Und das ist nun auch möglich – da die Mehrheit im Gemeinderat am Freitagmorgen das Einverständnis dazu gegeben hat. Unter dem Tagesordnungspunkt mit dem Titel „Affaires judiciaires: autorisations d’ester en justice. Décision“ wurde beschlossen, als Gemeinde vor Gericht Einspruch gegen das Urteil einzulegen. Zuvor entbrannte am „Knuedler“ zwischen Mehrheit und Opposition aber erneut die Diskussion über den Sinn und Unsinn eines solchen Verbots. 

So warf Rat Tom Krieps (LSAP) der CSV vor, nicht nur die diesjährigen Kommunalwahlen (minus 4,43 Prozent und minus ein Sitz), sondern inzwischen auch die eigene Seele verloren zu haben. Was den Ersten Schöffen, Serge Wilmes (CSV), zu Seitenhieben gegen die Sozialisten verleitete, die beim Urnengang am Sonntag ebenfalls Prozentpunkte (minus 0,44 und kein Sitzverlust) lassen mussten. Nichts mehr zu spüren war von der beinahe freundschaftlichen Atmosphäre, die noch am Montag im ersten Teil der Gemeinderatssitzung geherrscht hatte und bei der sich Wiedergewählte sowie Scheidende gratuliert oder tröstend umarmt hatten. 

Festhalten am angestrebten Ziel 

Rat Guy Foetz von „déi Lénk“ bedauerte einerseits, dass die blau-schwarze Mehrheit den bei der Sicherheitspolitik eingeschlagenen Weg weiterverfolgen will und anderseits, dass so viele die „herzlose Orientierung“ der Stadt unterstützen. Rätin Elisabeth Margue (CSV) erklärte, dass die CSV nach wie vor hinter der Idee stehe und es nur eine logische Konsequenz sei, gegen das Urteil anzugehen. Für Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) lautete das Fazit am Ende: „Wir stellen die Vorgehensweise und die Argumente der Innenministerin infrage. Jetzt muss das Gericht entscheiden, wie die Situation auf juristischer Ebene aussieht.“

Blau-schwarzes Bündnis verhandelt

Die Koalitionsverhandlungen in Luxemburg-Stadt laufen auf Hochtouren: Am Donnerstag stand das erste von fünf festgelegten Treffen auf dem Programm und auch am Freitag wurde nach der Gemeinderatssitzung weiter sondiert. Für die kommende Woche sind drei weitere Zusammentreffen zwischen DP und CSV geplant – aktuell ein letztes am Mittwoch. „Die große Herausforderung für uns ist, dass die Stadt weiter wachsen soll, ohne dass das auf Kosten der Lebensqualität der Menschen geschieht“, erklärte Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) am Freitag, ohne dabei mehr zu den laufenden Gesprächen verraten zu wollen. 

Die Entscheidung wurde in der Gemeinderatssitzung – während deren auch die bisherige Ministerin und baldige Gemeinderätin Corinne Cahen kurz in den Zuschauerreihen auftauchte – mit den Stimmen der Mehrheit von DP und CSV angenommen. Gegenstimmen gab es von „,déi gréng“, LSAP und „déi Lénk“. Der letzte Gemeinderat in der aktuellen Konstellation wird übrigens nun am 3. Juli stattfinden. In puncto Bettelverbot wird es derweil so weitergehen, dass das Innenministerium die Verteidigung im Rahmen der Prozedur vor dem Verwaltungsgericht organisiert. Dort wird dann ein Urteil gefällt, gegen das Berufung eingelegt werden kann. Was mehr als ein Jahr dauern kann. 

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thillarc
18. Juni 2023 - 15.34

Et kann nun net jiederen reich sin wei viel ze viel fun eiser jetzieger gesellschaft , arm ass oft durch een falschen emstand , krank , net dei neideg ausbildung oder pyschesch , awer eis Politiker sin net dofun behaft well menz kommen jo nemmen soe geflun

Grober J-P.
16. Juni 2023 - 17.03

Armut ist nicht schön anzusehen nicht wahr.
Lieber wird Armut an den Rand verbannt, Ursachen werden bewusst ignoriert.
Bitte liebe Politik, definiert mir das Wort BETTELn! Sperrt sie doch alle weg.