Montag22. Dezember 2025

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Luxemburg-StadtRund 1.000 Menschen fordern in Luxemburg sichere Radwege

Luxemburg-Stadt / Rund 1.000 Menschen fordern in Luxemburg sichere Radwege
Die Politik soll das Thema Radwege auf dem Schirm haben, fordern die Teilnehmer der Demo Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Das nationale Fahrradnetz besteht derzeit aus 23 offiziellen Fahrradwegen und erstreckt sich über etwa 600 km. Auf den ersten Blick könnten die Radfahrer über die bestehenden Wege zufrieden sein, würde es nicht an deren Sicherheit und Kontinuität mangeln. Vielerorts gelangen die Radfahrer noch immer nicht von A nach B, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben, kritisiert die Initiative „ProVelo“.

„ProVelo“ konnte am Samstag rund 1.000 Radfahrer für eine Demo in Luxemburg-Stadt mobilisieren. Mit einer kleinen Radtour durch die Stadt, beginnend am plateau du Saint-Esprit, versuchten die Teilnehmer sowohl Kommunal- als auch Nationalpolitiker für ihre Belange zu sensibilisieren. Das Datum, einen Tag vor den Gemeindewahlen, war demnach bestens gewählt. Die Fahrt stand unter dem Motto „Safe Cycling Now“. Laut „ProVelo“ ist das bestehende Netz für Freizeitfahrten nicht schlecht aufgebaut, es fehlen aber Fahrradschnellwege. Das Tageblatt hat mit Monique Goldschmidt, der Präsidentin der Initiative, über die bestehende Problematik gesprochen.

Tageblatt: Frau Goldschmidt, wie definieren Sie einen sicheren Radweg? Welche Kriterien muss er aus Ihrer Sicht erfüllen?

Monique Goldschmidt: Unter einem sicheren Radweg verstehen wir einen lückenlosen Weg, sicher getrennt von Fußgängern und dem motorisierten Verkehr. Ein Weg, der den Radfahrer schnell, sicher und bequem von A nach B bringt. Dort, wo dies nicht umsetzbar ist, könnten es Tempo-30-Zonen sein oder sogenannte Fahrradstraßen, wie sie seit geraumer Zeit in der Straßenverkehrsordnung aufgelistet werden.

Wir haben ein großes nationales Radnetz. Woran hapert es eigentlich?

Es mangelt vor allem an lückenlosen Wegen, die im Rahmen der sanften Mobilität genutzt werden können, etwa um zur Arbeit zu pendeln. Mehrere Ortschaften im Lande ermöglichen es dem Radfahrer nicht, in den nächstgelegenen Ort zu fahren, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben. Als Beispiel kann ich die Strecken Bettemburg-Düdelingen, Sandweiler-Kirchberg, Sandweiler-Luxemburg oder den Weg von Bonneweg zum Bahnhofsviertel nennen. An diesen und anderen Stellen ist es für Radfahrer kaum möglich, im öffentlichen Verkehr zu fahren, etwa durch den Kreisverkehr „Irrgärtchen“ in Sandweiler oder den tintenfischähnlichen Kreisverkehr zwischen Bettemburg und Düdelingen. Das Fehlen von lückenlosen Wegen ist demnach ein Hindernis, um das Fahrrad als sicheres Fortbewegungsmittel zu fördern.

Wieso klappt es denn nicht mit der praktischen Umsetzung? Welche Lösungsvorschläge sind Ihrer Meinung nach angebracht?

In der praktischen Umsetzung spielen mehrere Faktoren eine Rolle. In die Planung von Radwegen sind mehrere staatliche und kommunale Verwaltungen involviert. Wenn dann noch private Grundstücksbesitzer einbezogen sind, wird es noch komplizierter. Als Lösung würden wir eine einzige Verwaltung sehen, die sich nur um die Planung der Radnetze kümmert und über entsprechende Kompetenzen verfügt.

Welche Vorteile hätten die Fahrradschnellwege aus Ihrer Sicht?

Es würde unter anderem dem Radfahrer helfen, auch im Alltag, etwa als Pendler, schneller zur Arbeit zu fahren. Dies brächte dann auch den Wandel mit sich, dass noch mehr Menschen das Rad als reines Verkehrsmittel nutzen würden und somit dem Verkehrskollaps entgegenwirken. Als Beispiele kann man hier Paris nennen. Am Anfang gab es dort Aufstände, heute hat sich in den jeweiligen Vierteln die Lebensqualität verbessert, das Verkehrschaos wurde geringer.


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